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Es werden Posts vom 2012 angezeigt.

Denke immer daran, dass es nur eine wichtig Zeit gibt: Heute. Hier. Jetzt.

Das hat Tolstoi mal gesagt. Und damit hat er wohl nicht so ganz unrecht. Trotzdem ist der letzte Tag des Jahres traditionell eine Gelegenheit, sich an die vergangenen 365 Tage zu erinnern und Wünsche auszusprechen für die kommenden 365 Tage. Und was war das nun für ein Jahr 2012? Christian Wulff ist als Bundespräsident zurückgetreten und Joachim Gauck folgte ihm ins Amt. In Syrien ging der Aufstand gegen das Regime Assad unvermindert weiter, und das wird wohl noch eine ganze Zeit so weiter gehen. Dat Lisbeth von der Themse, also Ihre Königliche Hoheit Elisabeth II., von Gottes Gnaden Königin des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland und ihrer anderen Länder und Gebiete, Oberhaupt des Commonwealth, Verteidigerin des Glaubens, hat in diesem Jahr ihr sechzigstes Thronjubiläum gefeiert. Das Filmstudio in Babelsberg hat seinen hundersten Geburtstag gefeiert. Ebenso den hundersten feierte die russische Prawda und der Verleger Axel Springer, wenn er denn noch lebe

Was vom Tage übrigblieb...

... ist ja eigentlich ein Roman von Kazuo Ishiguro, der 1989 erschien und 1993 mit Emma Thompson und Anthony Hopkins in den Hauptrollen verfilmt wurde. Zu meinem Bedauern habe ich das Buch immer noch nicht gelesen (es gibt einfach so unglaublich viele Bücher, die noch gelesen werden wollen!), aber der Titel fiel mir sofort ein, als ich dieser Tage die Überreste des Weihnachtsfestes betrachtet habe. Nun ist alles wieder vorbei. Mannigfaltige Geschenke wurden ausgetauscht, mehrere Gänge ausgezeichneter und während 364 Tagen im Jahr viel zu teurer Speisen wurden verzehrt, und tagelang beherrschte ein einziges Thema die Musikwelt: Weihnachtsmusik. Aber nun ist alles vorbei. Das Geschenkpapier, das man im Schweiße seines Angesichts im Laden ausgewählt und um das Geschenk gewickelt hat, liegt zerknüllt, zerrissen und unbeachtet in der Mülltonne, die Waage im Badezimmer ist definitv kaputt, weil sie nur noch utopische Werte anzeigt ("So viel habe ich doch das ganze Jahr nicht gewog

Heilig Abend

Dunkel ist die Nacht,  fast kein Auge wacht. Nur die Hirten auf der Erden  lagern wachend bei den Herden, reden von dem Herrn,  ob er wohl noch fern.  Und ihr Auge weint.  Siehe, da erscheint in den Höhen Licht und Leben. Siehe, tausend Engel schweben von den lichten Höh'n, herrlich anzuseh'n! Und ein Engel spricht: "Fürchtet Euch nur nicht! Siehe, ich verkünd'ge heute allen  Menschen große Freude,  deren werden soll alle Welt noch voll.  Und vergesst es nie,  denkt dran spät und früh: Euch. ihr Sünder, die verloren,  ist der Heiland heut' geboren,  Christen, Euer Herr! Fürchtet Euch nicht mehr!" Dies ist ein altes Volkslied aus Pommern. Die Zeit des Gebens, des Liebens, der netten Worte, der Stille, der besinnlichen Momente. Die Zeit des Träumens, des Wünschens, des Beschenktwerdens, der erfreuten Gesichter. Ich wünsche Euch allen Frohe Weihnachten! 

Wintersport!

--> Guten Morgen, liebe Wintersportfreunde! Ich begrüße sie heute im winterlich verschneiten Blödeby, wo heute die 37ten Weihnachtsmeisterschaften im TrashDumping stattfinden. Ehemänner aus aller Herren Länder haben sich heute hier eingefunden, um den Besten des Jahres 2012 zu küren. Am Donnerstag gab es schon das freie Training, und hier hat sich erneut Andrew „Trashbag“ Guettman in die vorderen Ränge gespielt, wie auch beim Qualifying gestern bei schon leicht verschneiter Strecke. Da taucht er auch schon am Starterhäuschen auf, Trashbag hat heute offenbar auf profillose Schuhe gesetzt, das könnte ein Risiko heute sein. Trashy, wie ihn seine Gegner und Freunde respektvoll nennen, ist für gewöhnlich Rechtsträger, aber hier sehen wir, er hat sich für die linke Hand entschieden! Die linke Hand trägt also den Wettkampfmüllbeutel, gefüllt mit repräsentativem dreitägigen Abfall aus einem Haushalt, die rechte Hand also folglich die Führungshand. Die Tür am Starterhäuschen öffnet

Handwerk hat goldenen Boden?

Eines Morgens, es war noch gar nicht so lange her, stürmte mein Eheweib mit wehenden Fahnen, hoch über den Kopf erhobenen Händen und ebenso erhobener Stimme auf mich zu: „Wir brauchen unbedingt einen neuen Spülkasten!“ Nun ja, ich konnte sie verstehen. Der bisherige Spülkasten tat seine Arbeit ein bisschen zu enthusiastisch, denn das Wasser lief beinahe kontinuierlich durch, wenn man ihm nicht ab und an (eigentlich immer) einen kräftigen Schlag auf den Deckel gab. In der Nacht ärgerte uns der Spülkasten, indem er nur ein kleines, kaum wahrnehmbares Bächlein durch die Toilette schickte, bis nachts um halb drei der Wasserkasten nachbefüllt wurde, komplett mit zischendem Wasserlauf und einem eigentümlichen (und vor allem lauten!) Quietschen am Ende des Befüllvorganges. So war es mir eigentlich sehr recht, endlich einen neuen Spülkasten an der Toilette vorzufinden, vorzugsweise ohne viel Arbeit. Ich beorderte also telefonisch einen Klempner herbei. Das heißt, ich versuchte es. „Höre

Welche Welt geht denn da unter?

Heute ist der 21. Dezember 2012. Nach allem, was uns durch die Boulevard-Presse bekannt ist, sollte dieser Tag den Abend nicht mehr erleben. Inzwischen wissen wir aber durch dieselbe Boulevard-Presse, dass das ja alles gar nicht stimmt. Die Welt geht nicht unter, und trotzdem pilgern einige Unverbesserliche nach Frankreich, in den kleinen Ort Bugarach, weil irgendjemand, von dem sie selbst nicht wissen, wer es war, behauptet hat, dass dort die Außerirdischen landen, um wenigstens ein paar von uns zu retten. Spätestens nach einer Woche würden die Außerirdischen ihre Geretteten wieder zur Erde zurückbringen, davon bin ich überzeugt.  Was für mich persönlich Anzeichen für einen völlig verdienten Weltuntergang ist, sind zum Beispiel Weltuntergangsüberlebenspakete, die man allen Ernstes erwerben kann. Ich habe auch eine Weltuntergangsversicherung gefunden. Man bekommt eine satte Million Euro, wenn der Weltuntergang eintritt. Was will man dann noch mit der Kohle, wenn man selbst nur noch ei

Der freie Wille

Seine Kinder satt zu bekommen, sollte eigentlich keine Schwierigkeit sein. Immerhin ist das Essen ein Grundbedürfnis, das gestillt werden will. Solange das Kind noch nicht allzu lange auf diesem Erdenrund weilt, ist die Fütterung des Raubtieres auch denkbar einfach: Anlegen an Mamas reichlich gefüllte Milchbar, und schon wird mit seligem Blick genuckelt. Alles sehr einfach, vielleicht auch, weil die Speisekarte eine ausgesprochen spartanische Auswahl von Menüs aus garantiert biologischem Anbau bietet. Trotz der sehr eingeschränkten Menüauswahl neigen Männer, die der Speisung mehr oder weniger zufällig beiwohnen, dazu, die glücklichen Babies hingebungsvoll zu beneiden. Spätestens jedoch, wenn die mütterliche Menütafel geschlossen wird und man die Speisekarte um Breichen verschiedenster Konsistenz und Zusammenstellung erweitert, beginnt das Drama. Denn nun entwickelt das Kind auch noch ganz allmählich seinen eigenen, freien Willen. Wenn der dritte Löffel schwungvoll auf dem Latz geland

's is Winter!

Als ich noch ziemlich jung war (also vor sehr langer Zeit), habe ich mal gelernt, dass die Eskimos über hundert Worte für "Schnee"haben. Das ist natürlich Quatsch. Erstens gibt es "die Eskimos" ja gar nicht, sie nennen sich Inuit, was aber auch nichts anderes heißt als Mensch. Und zweitens haben sie auch nicht viel mehr Worte für Schnee als unsereins. Allerdings ist die Sprache der Inuit, die sich Inuktitut nennt, eine sogenannte polysynthetische Sprache, was bedeutet, dass Worte, Eigenschaften und Tätigkeit durch Affigierung zu scheinbar einem einzigen Wort verschmelzen. Dort also, wo der normal hochdeutsch sprechende Wintergeschädigte sich wortreich über "Schnee, der eiskalt vom Dach in meinen Nacken gerutscht ist" beschwert, benutzen Inuit einen Ausdruck, der auf Deutsch ungefähr so aussehen könnte: "Schneedereiskaltvomdachinmeinennackengerutschtist". Etwas ähnliches kennen wir ja auch im Bayrischen. Dort heißt derselbe Sachverhalt (siehe ob

Mittagsschlaf..?

Mittagsschlaf ist doch was feines.  Insbesondere dann, wenn man mehr oder weniger unregelmäßige Arbeitszeiten hat. Dann nutzt man quasi jede Möglichkeit, sich ein bis mehrere Mützen Schlaf zusätzlich einzufangen. Und groß sollten die Mützen sein, die man sich da auf den Kopf rammt. Es ist nämlich gar nicht so leicht, in Morpheus Arme zu fallen, obwohl die Voraussetzungen dafür eigentlich denkbar gut sind. Die Kinder sind erfolgreich dem Kindergarten übereignet worden, das arbeitende Volk schweigt gerade angesichts voller Münder ebenfalls, und selbst der Nachbar mit dem kaputten Roller hat seine nervtötenden Versuche, die Mühle zu reparieren, zumindest vorläufig aufgegeben. Stille breitet sich aus...  So wickeln wir uns gewissenhaft in die urgemütliche Wolldecke, geben uns auf dem Sofa liegend dem Mittagskoma hin und schließen mit einem letzten, wohligen Gähnen die Augen. Wir gleiten in die sanfte Bewusstlosigkeit des Schlafes... Und dann juckt es! Eine kleine Stelle, gleich u

Fantasie

So, der Totensonntag ist nun beinahe vorbei, und damit biegen wir nun ganz allmählich in die Zielgerade der Weihnachtszeit ein, die ja schon Ende September angefangen hat. Jedenfalls, wenn man dem Einzelhandel glauben darf. Und alljährlich machen wir uns tiefschürfende Gedanken, was wir den Kindern in diesem Jahr schenken. Die Geschenkeindustrie macht es einem aber auch nicht leicht. Dabei wäre es so einfach! Vor ein paar Tagen schnappt sich Töchterlein einen kleinen grünen Eimer, setzte sich auf ihn und erklärte: "Muss Pipi machen!" Wenigstens war sie vollständig angezogen und grinste über alle vier Backen! Was Sohnemann nicht davon abhielt, sie zu belehren: "Nein, Pipi macht man in Toilette!" Nach einigem Hin und Her einigten sich die beiden darauf, dass der Eimer sicherlich keine mobile Toilette sei, trotzdem aber in jedem Fall an den Hintern gehöre. Töchterchen stülpte sich den Eimer also über ihre kleine Sitzfläche und rannte "Miau!" schreiend du

Jubel!

10³ sind exakt 1000. 1000 als römische Zahl ausgedrückt: M 1000 heißt auf althochdeutsch: thûsend Das M bezieht sich auf das lateinische Wort mille , aus dem sich die heute gebräuchliche Meile ableitet. Aus dem althochdeutschen thûsend leitet sich das neuhochdeutsche Wort tausend ab. Und 1000, thûsend , M sind die Anzahl der Klicks, die mein Blog seit Erschaffung des ersten Eintrages am 28. August 2012 erreicht hat! Ist das nicht irre? Doch, ist es! Satte 1000 Klicks auf meine Seite! 1000 mal hat es interessiert, ob und was ich geschrieben habe!  Mensch, wie mich das freut! Als ich mit meiner Schreiberei hier angefangen habe, hätte ich echt nicht gedacht, dass ich innerhalb so kurzer Zeitso viele Leser bekomme. Innerhalb von nicht mal drei Monaten schon 1000 Klicks... Ist das nicht schön? Doch, das ist schön! Sogar sehr schön! Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Lesern bedanken, die mich in meinem Blog besuchen. Ich bedanke mich auch für die Kommentare, die ihr

locus necessitatis

Es ist schon erstaunlich, was man so alles feiern kann. In diesen Tagen, genauer gesagt am 16. November, hatten wir schon den Vorlesetag (siehe unten), am 21. Juni den Tag des Schlafes, am 6. März den Anti-Diät-Tag, und heute feiern wir hochoffiziell den Welttoilettentag! Man kann es kaum glauben! Tatsächlich steckt hinter diesem Welttoilettentag eine ernst zu nehmende Geschichte, denn immer noch leiden rund 40 Prozent der Weltbevölkerung unter dem Fehlen selbst der einfachsten hygienischen Einrichtungen. Wenn unsereins mal nach einer Kneip(p)en-Tour kein Klo findet und stattdessen eine Eiche, einen Hollunderbusch oder eine Hauswand zweckentfremdet, so stinkt das zwar zum Himmel, ist aber sonst kein großes gesellschaftliches Problem. (Es sei denn, wir sind von altem Adel und lassen unsere Stange Wasser am Pavillon einer großen Nation stehen...) Wo es aber keine entsprechenden hygienischen Einrichtungen weit und breit gibt, wächst nicht nur die Gefahr des Erstinkens, sondern auch ganz

Out of Africa? Lieber nicht!

Ich glaube, es war der große Douglas Adams, der mal geschrieben hat, dass die meisten Menschen den evolutionshistorischen Gang von den Bäumen herunter als einen Schritt in die falsche Richtung bewerten. Immerhin hat uns dieser Schritt den aufrechten Gang, das Feuer und den Pizzaservice gebracht, was dann ja auch nicht ganz schlecht ist. Jede Medaille hat eben ihre zwei Seiten. Was ich persönlich als evolutionsgeschichtlich falschen Schritt bezeichnen würde, ist das Verlassen des afrikanischen Kontinents. Hätte es diese Out-of-Africa-Geschichte nicht gegeben, würde ich heute in den warmen Gefilden am Äquator meine Kokosmilch schlürfen und Maniok braten. Oder so... Statt dessen rutschen die täglichen Höchsttemperaturen verdächtig nahe an den absoluten Nullpunkt heran, und ein hoffnungsvoller Polarsturm hat seinen Übungsraum nach Norddeutschland verlegt, um hier noch mal sein gesamtes Programm durchzuspielen, bevor er zu seinem großen Auftritt am Norpol aufbricht. Mit einem Wort: Schietw

Welttag des Vorlesens

Gestern war ja Welttag des Vorlesens. Man sollte ja meinen, das Vorlesen braucht keinen Aktionstag, aber dem ist wohl doch nichts so. Tatsache ist jedenfalls, dass mein Frauchen und ich als ausgesprochene Liebhaber des geschriebenen Wortes durchaus häufiger beim Vorlesen erwischt werden. Und bei den Dingen, die wir da vorlesen, handelt es sich nicht immer um Bedienungsanleitungen, die einer rezitiert, während der andere versucht, den gehörten Worten Sinn zu verleihen und dem Gerät, um das es sich in der Anleitung dreht, seinen Willen aufzuzwingen. Beinahe regelmäßig machen wir das, was man gemeinhin tatsächlich unter dem Begriff "Vorlesen" versteht. Wir setzen uns hin, versammeln die Schar zweier Kinder um uns und lesen ihnen eine Geschichte vor. Das ist nicht immer so einfach, wie es klingt. Es fängt schon mal mit der Auswahl der Lektüre an. Als mein Sohn nur wenige Wochen alt war, konnte ich ihm noch alles vorlesen, was ich mir wünschte. So bekam er schon in diesem sehr j

Sinn und Unsinn?

Das Internet - unendliche Weiten! Ich glaube, das Internet ist schon lange sehr weit davon entfernt, auch nur im Mindesten übersichtlich zu sein. Heutzutage ist es ja unglaublich leicht, einen eigenen Auftritt im Netz zu haben. Bestes Beispiel sei mein Blog hier. Ich habe keinen Schimmer von HTML, Java und all dem anderen kryptischen Zeug, was man eigentlich braucht, um eine Webseite zu erstellen. Aber ich habe es mittels einiger Klicks und ein paar Anschlägen an der Tastatur geschafft, mir meine eigene kleine Bühne zu schaffen. Wer hätte das gedacht? Wie einfach es ist, sich im Netz der Netze auszudrücken, kann man sehen, wenn man mal ein wenig auf die virtuelle Reise geht und sich im Internet umschaut. Da gibt es Seiten, die bestehen aus einer Adresse und einem einzigen Wort: http://www.ismycomputeron.com/ Oder Seiten, deren Inhalt sich ad infinitum wiederholt: http://chickenonaraft.com/ Einfach, langweilig, simpel, nichts dahinter... Aber erstaunlicherweise kann man mit der Suche

Wechselbäder!

Jetzt im November bietet der Blick aus dem Fenster auch nicht immer erfreuliches, jedenfalls hinsichtlich der meteorologischen Situation da draußen. Der Wind, der sich in diesen Tagen in unserer Gegend herumtreibt, scheint sein Handwerk in den zirkumpolaren Regionen der Arktis gelernt zu haben. Und das Wasser, das er in den dicken, grauen Wolken mitbringt, scheint ebenso dem nördlichsten Nordmeer, das er auftreiben konnte, zu entstammen. Schon ein Blick auf das herrschende Wetter allein genügt, um frierend den Norwegerpulli enger um die Brust zu schlingen, während die Gänsehaut über den ganzen Körper krabbelt. Der Weg aus dem Haus ist da wenig angenehm. Aber was will man machen? Man muss ja zur Arbeit, oder mal einkaufen gehen... Um so schöner ist dann das Heimkommen. Aus der schneidenden Kälte des Herbststurmes in die heimelige Wärme des eigenen Zuhauses !Oh, Wohltat! Aus dem eisigen Nieselregen in die trockene Heimeligkeit der schützenden vier Wände! Oh, Freude! Ich bin mir siche

To boldly go where no man has gone before...

Der heutige Eintrag in meinem Blog ist dem Gedenken an eine kleine Mischlingshundedame gewidmet, die es geschafft hat, der Menschheit eine Tür in eine unendlich große Welt aufzustoßen. Heute vor 55 Jahren schrieb das erste lebende Wesen im Weltall Geschichte. 1957 wurde die russische Hündin Laika vom Kosmodrom Baikonur aus auf die Reise um die Erde geschickt. Laika war vor ihrer Karriere als Kosmonaut ordentlicher Straßenkläffer in Moskau, was zeigt, wie hoch man ohne Schulausbildung kommen kann. Obwohl das ja so auch nicht stimmt, denn bevor Laika auch nur eine Pfote in die Weltraumkapsel setzen durfte, wurde sie einem strengen Trainingsprotokoll unterworfen. Mit Laikas Flug um die Erde haben die Russen nachgewiesen, dass ein Überleben in der Schwerelosigkeit möglich ist, und nebenbei haben sie den Amerikanern ordentlich die Nase lang gemacht, denn letztere waren nun zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ins Hintertreffen geraten. Wir erinnern uns: Nur einen knappen Monat zuvor, am

Heiße Kartoffel im Mund?

Die heiße Kartoffel im Mund sagt man ja den Dänen nach, wenn man ihnen zuhört. Na ja, das ist immerhin eine Abwechslung zum dänischen Nationalgericht Hot Dog. Die Speisekarte ist also eher kurz geraten, ganz im Gegensatz zu den Franzosen, wo zur ewig langen Speisekarte noch der unvergleichliche Klang hinzukommt, wenn der Ober ( garçon) die Speisenfolge vorliest. Das klingt dann wie ein lustvolles Versprechen auf stundenlangen beiderseitigen Hormonaustausch.  Wie bin ich jetzt darauf gekommen? Ach ja, Kartoffeln und Hot Dogs!  Unsere Kinder haben das besondere Vergnügen und die große Chance, zweisprachig aufzuwachsen.  Hier im Haus versuchen die Eltern verzweifelt, ihren Sprößlingen in Deutsch klarzumachen, was wir wollen, im Kindergarten ( børnehave) dagegen lernen sie, die Kindergärtnerinnen auf Dänisch irre zu machen. Und natürlich versuchen wir Eltern unser Bestes, mit dem Dänisch der Kinder mitzuhalten, schon allein, um sie zu verstehen, wenn sie vom børnehave erzählen. Aber auc

Von O bis O!

Eine der schlimmsten wiederkehrenden Herausforderungen, die unsere moderne, technisierte Welt für uns bereithält, ist der jahreszeitliche Reifenwechsel. Da ich selbst handwerklich nicht zu den schärfsten Messern in der Schublade gehöre, vertraute ich mich dieser Tage einem Meisterbetrieb an, um der Herausforderung wenn schon nicht mit Muskelschmalz, so doch mit reichlich Hirnschmalz zu begegnen. Leider aber musste ich erfahren, dass es auch unter den wackeren Werkstattmeistern schwarze Schafe gibt. Mein festes Vertrauen darauf, dass den Meistern in den Reifenwechselstationen die Verkehrssicherheit am Herzen liegt, wurde in seinen Grundfesten erschüttert, als ich erfuhr, dass man mir doch tatsächlich Geld für diese Tat an der Sicherheit der Menschheit aus der Tasche ziehen wollte. Nun gut, wenn es denn so sein soll! Mach ich den Wechsel eben selber! Warum auch nicht? Immerhin befindet sich in meinem Fundus alles, was ich brauche, um diese Herausforderung nun eben doch mit ein wenig

Polarnacht "light"

An sich hat der Norden ja viel Faszinierendes, zum Beispiel Mittsommer, oder die Polarnacht. Ich bekomme in schöner Regelmäßigkeit eine Ahnung, wie es sein muss, wenn Tageslicht nur eine Option ist, aber keine Tatsache. Nachtschichten bringen meinen Tagesablauf regelmäßig völlig durcheinander. Dabei ist es eigentlich ein ganz normaler Arbeitstag; er fängt eben nur ein bisschen später an als gewöhnlich. Der Start in den nächtlichen Arbeitstag (schon allein dies ein kleines Paradoxon) gelingt eigentlich recht gut. Vielleicht bin ich nicht ganz ausgeschlafen, aber das geht mir an anderen Tagen genauso., Dagegen hilft eine gute Tasse Kaffee, tiefschwarz, heiß und koffeingesättigt. Dann habe ich genug Schwung, die Routinearbeiten, die so anliegen, in dieser Nacht zu erledigen. Zwischendurch noch eine Tasse Kaffee, um den Kreislauf ein wenig in Schwung zu bringen, dann bekomme ich die Nacht schon rum. Alles kein Problem! Irgendwann ist die Routinearbeit getan, und wie es so ist mitten i

Rollenspiele

Als sich vor einigen Jahren ein kleines Wunder ereignete und mein Sohn sich anschickte, diese Welt zu erobern, betrachtete ich eine erste Ultraschallaufnahme von ihm und dachte mir: "Mein Sohn! Irgendwann rennst du durch die Welt, die Taschen voller Steine, Schrauben, Schnur, Kaugummi und allem anderen, was man so braucht, und erlebst ein Abenteuer nach dem anderen." Ich sehe meinen Sohn aufwachsen, erlebe seine kleinen Abenteuer mit und erlebe, wie er älter wird, Interessen entwickelt und wieder ablegt, wie er wächst und gedeiht. Ein wenig später nur machte sich meine Tochter ebenfalls auf den Weg, dieser Welt ihren ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Und wieder sinnierte ich beim Anblick des Ultraschallbildes: "Meine Tochter! Eine Welt in Rosa, mit Pony, Püppchen und Barbie." Und auch sie sehe ich aufwachsen und erlebe ihre Streifzüge mit dem Puppenwagen, ihre derzeitige Vorliebe für Handtaschen und die täglichen kleinen und großen Revierkämpfe mit ihrem Bruder.

So viele Menschen...

Gerade eben noch war ich auf der Suche nach einem Thema, um mich endlich mal wieder in meinem Blog zu melden. Ich habe etwas gefunden! Was mich am folgenden Video fasziniert, ist der Friede und die Ruhe, die entstehen, wenn die Menschen mal nicht über die Straßen wuseln. Wir kennen San Francisco als eine Stadt voller Bewegung, so wie wir Frankfurt, München, Hamburg oder unsere eigene Heimatstadt voll von Menschen kennen. Was für ein Unterschied ist es, wenn all die Menschen, die da so normalerweise unterwegs sind, plötzlich fehlen! Ein ähnliches Gefühl überkommt mich, wenn ich tief in der Nacht durch meine Stadt streife. Wenn es nicht gerade Wochenende ist und alle Clubs und Kneipen noch offen, dann sind auch hier die Straßen leer. Es ist der Gegensatz zum sonst so hektischen Treiben, der mich dann fasziniert. Dass eine Stadt wie San Francisco oder eben meine Heimatstadt so ruhig, so friedlich wirken kann, erstaunt mich. Aber genug geschrieben. Klickt das Video an, schaltet um auf

Mannesfreuden...

Heute bin ich mal wieder einem meiner liebsten Hobbies nachgegangen. Ich habe gekocht! Es gab Schweinsfilet auf mediterrane Art! Das komplette Rezept kann man hier einsehen. Kochen ist für mich ein besonderes Hobby, denn eigentlich bin ich ja eher sitzenden Tätigkeiten zugetan, wie zum Beispiel dem Lesen. Na gut, nicht nur sitzend, ich kann dabei auch ganz gerne mal liegen. Beim Kochen aber fliege ich durch die Küche. Die  muss dann auch ganz allein mir gehören! Eventuelle Frauen, Kinder, Gäste oder sonstige Unruhestifter werden zwar nicht der Heiligen Hallen verwiesen, müssen aber schnell feststellen, dass es für sie trotz der ungeahnten Größe der Küche einfach keinen sicheren Platz gibt, wenn ich mit Messer, Holzlöffel, Schneebesen, Schüssel, Schneidbrett und Pfanne nebst Kaserolle durch meinen Arbeitsbereich fege. Es sind die kleinen Rituale nebenbei, die mir das Kochen so wertvoll machen. Sicher, die üblichen Tätigkeiten wie Kartoffeln schälen, Zwiebeln häuten, Mehl ans

Realität und Halluzination

Der Nobelpreis für Literatur ist in diesem Jahr 2012 an den Chinesen Mo Yan gegangen, mit der Begründung, er verbinde "mit halluzinatorischem Realismus Märchen, Geschichte und Gegenwart" Da frage ich mich, was eigentlich "halluzinatorischer Realismus" ist. Zugegebenermaßen habe ich die Romane von Mo Yan nicht gelesen, kann also aus schriftstellerischer Sicht nicht beurteilen, ob er den Nobelpreis verdient hat. Andererseits weiß ich aber, dass Mo Yan Parteimitglied ist und sich mit dem Regime durchaus arrangiert hat. Seine Begründung dafür, die er einmal in einem Interview im Jahre 2009 gegeben hat, liest sich wie die Begründungen der ehemaligen Parteigänger von NSDAP oder SED: Wer nicht dabei war/ist, kommt zu nichts. Für Mo Yan mag das der richtige Weg gewesen sein. Immerhin setzt er sich trotzdem kritisch mit dem Regime, unter dem er lebt, innerhalb der engen Grenzen, die ihm dadurch gesetzt sind, auseinander. Aber mir stellt sich die Frage, ob das Komitee der

Denken Sie nicht an blaue Elefanten!

Ich hatte heute ein Erlebnis, dass ich nicht einmal meinen ärgsten Feinden wünschen würde. Obwohl, einem vielleicht... Ich hatte heute das Vergnügen, einen gar nicht mal so schlechten, sehr interessanten Vortrag zu hören, der leider ein bisschen länger wurde als geplant. Das ist an sich nicht so schlimm, zumal das Thema in der Tat sehr interessant war. Ärgerlich war nur, dass ich nach etwa 15 Minuten Vortrag das Gefühl hatte: "Solltest langsam mal auf die Toilette..." Rede, Vortrag, Bilder, Rede... Es wäre unhöflich gewesen, den Vortrag wegen einer solchen Lapalie zu verlassen, wenn auch nur kurz. Ich blieb also an meinem Platz und folgte dem Redner durch seine ganz persönliche Welt. Rede, Vortrag, Bilder, Rede... Meine Blase signalisierte: "So langsam wird es dringend!" Aber es war doch so interessant! Ich versuchte, die Nachrichten aus dem unteren Bereich meines ungeduldigen Körpers wenigstens temporär zu ignorieren, bis ich Zeit und Gelegenheit hätte,