Heute ist hochoffiziell der Tag des Kaffees, meine geneigten Leser. Und folglich treibt es mich an die Tastatur, um ein paar Zeilen über dieses koffeinhaltige Heißgetränk zu verlieren.
Honoré de Balzac sagte mal: "Der Kaffee kommt in den Magen, und alles gerät in Bewegung; die Ideen rücken an wie Bataillone der Grand Armeé auf einem Schlachtfeld." Ja, dann kann man schreiben. Trotzdem habe ich mir, so gerne ich auch Silbendompteur bin, den guten Balzac nicht zum Vorbild genommen. Immerhin hat der Mann täglich runde 50 bis 60 Tassen Kaffee geschlürft, was letztlich auch zu seinem allzu frühen Dahinscheiden beitrug. Vor diesem Hintergrund ist es mir ein Rätsel, warum es in Hamburg eine Café-Kette gibt, die sich mit seinem Namen schmückt. Andererseits... Er war eben ein besonderer Kaffeegenießer.
Aber auch bei mir "Normal-Kaffeekonsumenten" gibt es die eine oder andere Geschichte, die sich um jene heiß dampfende, tief schwarze Flüssigkeit dreht. Um nur mal eine zu erzählen:
Ich kann mich an einen Morgen im tiefsten Bayern, am Starnberger See, erinnern, als sich meine Arbeitskollegen und ich um die morgendliche Kaffeekanne versammelte wie die Jünger um den Altar oder die Motten um das Licht.
Dieser spezielle Kaffee wurde an diesem Morgen von einer Kollegin gebraut, die mit der Bedienung dieser speziellen (Ich mag dieses Wort heute!) Kaffeeapparatur nicht ganz vertraut war. Getreu der Gewohnheit "Ein Löffel Pulver je Tasse" häufte sie runde zwanzig Löffel in den Filter, da die Kanne gut und gerne zwei Liter fasste. Allerdings war das nicht der normale Jacobs-Dröhnung-Filterkaffee, sondern eine Spezialmischung für Kaffeemaschinen, die Mengen im industriellen Ausmaße zu kochen in der Lage sind, und von dem nur höchsten sechs bis sieben Löffelchen genügten, um zwei Liter dieser schwarzen Köstlichkeit herzustellen.
Der Filter war also bis zum Rand gefüllt mit Kaffeepulver, als er unter die Auslaß-Öffnung der Kaffeemaschine platziert wurde. Das heiße Wasser hatte offensichtlich alle Mühe, sich durch die Menge Pulvers zu schlängeln und am Ende des Filters noch halbwegs flüssig in die Kanne zu tropfen.
Kanne raus aus der Maschine, Tasse drunter, auf den Hebel gedrückt... Aus der Kanne löste sich ein schwerer, kompakter Tropfen Altöl, der mit einem satten "Plop!" in die Tasse fiel. Ein Blick der umstehenden Kaffeejünger genügte, um sich spontan für den guten, alten Tee in der zerdrückten, staubigen Faltschachtel ganz hinten im Schrank zu entscheiden. Einer jedoch war mutig genug, sich der Tasse anzunehmen. Hätten wir ein Hufeisen zur Hand gehabt, hätte dieser Kaffee erstmals den Hufeisentest bestanden. Das Hufeisen wäre nicht abgesoffen... Der erste Schluck dieses Teufelsgebräus resultierte denn auch in einem zarten "Oha!", worauf der Rest der zähflüssigen Masse seinen direkten Weg in die Spüle nahm. Der Rest des Kanneninhaltes folgte auf dem Fuße, denn dieses Zeug hätte tote Elefanten wieder aufgeweckt!
Trotz dieses Erlebnisses habe ich von der morgendlichen Tasse Kaffee nicht abgelassen. Nur bin ich heute auf den in seinen Ausmaßen erheblich kleineren Espresso umgestiegen.
Wer mich kennt, kann mich allenthalben mit meiner kleinen Tasse durch die Räume wandern sehen. Und an der werde ich auch festhalten, trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Kommentare, die eine so kleine Tasse immer wieder zu provozieren scheint:
Genuß hat nichts mit der Größe zu tun. Außerdem hat so ein Espresso erheblich mehr Bums als ein gewöhnlicher Filterkaffee. Aber da sind die Geschmäcker ja sehr verschieden. Sie trinken ihren Kaffee mit Milch und Zucker, oder ohne Milch aber mit Zucker, oder ohne Zucker aber mit Milch, entcoffeiniert oder doch, oder sogar mit Salz, aber ohne Milch, oder, oder, oder...
Ich trinke meinen Kaffee am liebsten ganz ohne Verunreinigungen. Und vielleicht gefällt mir deshalb diese nachfolgende Beschreibung der Araber am besten, wenn es um Kaffee geht:
Honoré de Balzac sagte mal: "Der Kaffee kommt in den Magen, und alles gerät in Bewegung; die Ideen rücken an wie Bataillone der Grand Armeé auf einem Schlachtfeld." Ja, dann kann man schreiben. Trotzdem habe ich mir, so gerne ich auch Silbendompteur bin, den guten Balzac nicht zum Vorbild genommen. Immerhin hat der Mann täglich runde 50 bis 60 Tassen Kaffee geschlürft, was letztlich auch zu seinem allzu frühen Dahinscheiden beitrug. Vor diesem Hintergrund ist es mir ein Rätsel, warum es in Hamburg eine Café-Kette gibt, die sich mit seinem Namen schmückt. Andererseits... Er war eben ein besonderer Kaffeegenießer.
Aber auch bei mir "Normal-Kaffeekonsumenten" gibt es die eine oder andere Geschichte, die sich um jene heiß dampfende, tief schwarze Flüssigkeit dreht. Um nur mal eine zu erzählen:
Ich kann mich an einen Morgen im tiefsten Bayern, am Starnberger See, erinnern, als sich meine Arbeitskollegen und ich um die morgendliche Kaffeekanne versammelte wie die Jünger um den Altar oder die Motten um das Licht.
Dieser spezielle Kaffee wurde an diesem Morgen von einer Kollegin gebraut, die mit der Bedienung dieser speziellen (Ich mag dieses Wort heute!) Kaffeeapparatur nicht ganz vertraut war. Getreu der Gewohnheit "Ein Löffel Pulver je Tasse" häufte sie runde zwanzig Löffel in den Filter, da die Kanne gut und gerne zwei Liter fasste. Allerdings war das nicht der normale Jacobs-Dröhnung-Filterkaffee, sondern eine Spezialmischung für Kaffeemaschinen, die Mengen im industriellen Ausmaße zu kochen in der Lage sind, und von dem nur höchsten sechs bis sieben Löffelchen genügten, um zwei Liter dieser schwarzen Köstlichkeit herzustellen.
Der Filter war also bis zum Rand gefüllt mit Kaffeepulver, als er unter die Auslaß-Öffnung der Kaffeemaschine platziert wurde. Das heiße Wasser hatte offensichtlich alle Mühe, sich durch die Menge Pulvers zu schlängeln und am Ende des Filters noch halbwegs flüssig in die Kanne zu tropfen.
Kanne raus aus der Maschine, Tasse drunter, auf den Hebel gedrückt... Aus der Kanne löste sich ein schwerer, kompakter Tropfen Altöl, der mit einem satten "Plop!" in die Tasse fiel. Ein Blick der umstehenden Kaffeejünger genügte, um sich spontan für den guten, alten Tee in der zerdrückten, staubigen Faltschachtel ganz hinten im Schrank zu entscheiden. Einer jedoch war mutig genug, sich der Tasse anzunehmen. Hätten wir ein Hufeisen zur Hand gehabt, hätte dieser Kaffee erstmals den Hufeisentest bestanden. Das Hufeisen wäre nicht abgesoffen... Der erste Schluck dieses Teufelsgebräus resultierte denn auch in einem zarten "Oha!", worauf der Rest der zähflüssigen Masse seinen direkten Weg in die Spüle nahm. Der Rest des Kanneninhaltes folgte auf dem Fuße, denn dieses Zeug hätte tote Elefanten wieder aufgeweckt!
Trotz dieses Erlebnisses habe ich von der morgendlichen Tasse Kaffee nicht abgelassen. Nur bin ich heute auf den in seinen Ausmaßen erheblich kleineren Espresso umgestiegen.
Wer mich kennt, kann mich allenthalben mit meiner kleinen Tasse durch die Räume wandern sehen. Und an der werde ich auch festhalten, trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Kommentare, die eine so kleine Tasse immer wieder zu provozieren scheint:
"Na, das Puppenhaus von deiner Tochter ausgeräumt?"
"Boa... Wächst die noch?"
"Ach wie niedlich! Muss die noch Milch oder darf die schon Kaffee?"
"Ich hab's dir gesagt: Nicht mit heißen Wasser spülen! Nu isse eingelaufen..."
Genuß hat nichts mit der Größe zu tun. Außerdem hat so ein Espresso erheblich mehr Bums als ein gewöhnlicher Filterkaffee. Aber da sind die Geschmäcker ja sehr verschieden. Sie trinken ihren Kaffee mit Milch und Zucker, oder ohne Milch aber mit Zucker, oder ohne Zucker aber mit Milch, entcoffeiniert oder doch, oder sogar mit Salz, aber ohne Milch, oder, oder, oder...
Ich trinke meinen Kaffee am liebsten ganz ohne Verunreinigungen. Und vielleicht gefällt mir deshalb diese nachfolgende Beschreibung der Araber am besten, wenn es um Kaffee geht:
Der Kaffee muss heiß sein wie die Küsse eines Mädchens am ersten Tag,
süß wie die Nächte in ihren Armen
und schwarz wie die Flüche der Mutter,
wenn sie es erfährt.
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