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Es werden Posts vom Oktober, 2012 angezeigt.

Von O bis O!

Eine der schlimmsten wiederkehrenden Herausforderungen, die unsere moderne, technisierte Welt für uns bereithält, ist der jahreszeitliche Reifenwechsel. Da ich selbst handwerklich nicht zu den schärfsten Messern in der Schublade gehöre, vertraute ich mich dieser Tage einem Meisterbetrieb an, um der Herausforderung wenn schon nicht mit Muskelschmalz, so doch mit reichlich Hirnschmalz zu begegnen. Leider aber musste ich erfahren, dass es auch unter den wackeren Werkstattmeistern schwarze Schafe gibt. Mein festes Vertrauen darauf, dass den Meistern in den Reifenwechselstationen die Verkehrssicherheit am Herzen liegt, wurde in seinen Grundfesten erschüttert, als ich erfuhr, dass man mir doch tatsächlich Geld für diese Tat an der Sicherheit der Menschheit aus der Tasche ziehen wollte. Nun gut, wenn es denn so sein soll! Mach ich den Wechsel eben selber! Warum auch nicht? Immerhin befindet sich in meinem Fundus alles, was ich brauche, um diese Herausforderung nun eben doch mit ein wenig

Polarnacht "light"

An sich hat der Norden ja viel Faszinierendes, zum Beispiel Mittsommer, oder die Polarnacht. Ich bekomme in schöner Regelmäßigkeit eine Ahnung, wie es sein muss, wenn Tageslicht nur eine Option ist, aber keine Tatsache. Nachtschichten bringen meinen Tagesablauf regelmäßig völlig durcheinander. Dabei ist es eigentlich ein ganz normaler Arbeitstag; er fängt eben nur ein bisschen später an als gewöhnlich. Der Start in den nächtlichen Arbeitstag (schon allein dies ein kleines Paradoxon) gelingt eigentlich recht gut. Vielleicht bin ich nicht ganz ausgeschlafen, aber das geht mir an anderen Tagen genauso., Dagegen hilft eine gute Tasse Kaffee, tiefschwarz, heiß und koffeingesättigt. Dann habe ich genug Schwung, die Routinearbeiten, die so anliegen, in dieser Nacht zu erledigen. Zwischendurch noch eine Tasse Kaffee, um den Kreislauf ein wenig in Schwung zu bringen, dann bekomme ich die Nacht schon rum. Alles kein Problem! Irgendwann ist die Routinearbeit getan, und wie es so ist mitten i

Rollenspiele

Als sich vor einigen Jahren ein kleines Wunder ereignete und mein Sohn sich anschickte, diese Welt zu erobern, betrachtete ich eine erste Ultraschallaufnahme von ihm und dachte mir: "Mein Sohn! Irgendwann rennst du durch die Welt, die Taschen voller Steine, Schrauben, Schnur, Kaugummi und allem anderen, was man so braucht, und erlebst ein Abenteuer nach dem anderen." Ich sehe meinen Sohn aufwachsen, erlebe seine kleinen Abenteuer mit und erlebe, wie er älter wird, Interessen entwickelt und wieder ablegt, wie er wächst und gedeiht. Ein wenig später nur machte sich meine Tochter ebenfalls auf den Weg, dieser Welt ihren ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Und wieder sinnierte ich beim Anblick des Ultraschallbildes: "Meine Tochter! Eine Welt in Rosa, mit Pony, Püppchen und Barbie." Und auch sie sehe ich aufwachsen und erlebe ihre Streifzüge mit dem Puppenwagen, ihre derzeitige Vorliebe für Handtaschen und die täglichen kleinen und großen Revierkämpfe mit ihrem Bruder.

So viele Menschen...

Gerade eben noch war ich auf der Suche nach einem Thema, um mich endlich mal wieder in meinem Blog zu melden. Ich habe etwas gefunden! Was mich am folgenden Video fasziniert, ist der Friede und die Ruhe, die entstehen, wenn die Menschen mal nicht über die Straßen wuseln. Wir kennen San Francisco als eine Stadt voller Bewegung, so wie wir Frankfurt, München, Hamburg oder unsere eigene Heimatstadt voll von Menschen kennen. Was für ein Unterschied ist es, wenn all die Menschen, die da so normalerweise unterwegs sind, plötzlich fehlen! Ein ähnliches Gefühl überkommt mich, wenn ich tief in der Nacht durch meine Stadt streife. Wenn es nicht gerade Wochenende ist und alle Clubs und Kneipen noch offen, dann sind auch hier die Straßen leer. Es ist der Gegensatz zum sonst so hektischen Treiben, der mich dann fasziniert. Dass eine Stadt wie San Francisco oder eben meine Heimatstadt so ruhig, so friedlich wirken kann, erstaunt mich. Aber genug geschrieben. Klickt das Video an, schaltet um auf

Mannesfreuden...

Heute bin ich mal wieder einem meiner liebsten Hobbies nachgegangen. Ich habe gekocht! Es gab Schweinsfilet auf mediterrane Art! Das komplette Rezept kann man hier einsehen. Kochen ist für mich ein besonderes Hobby, denn eigentlich bin ich ja eher sitzenden Tätigkeiten zugetan, wie zum Beispiel dem Lesen. Na gut, nicht nur sitzend, ich kann dabei auch ganz gerne mal liegen. Beim Kochen aber fliege ich durch die Küche. Die  muss dann auch ganz allein mir gehören! Eventuelle Frauen, Kinder, Gäste oder sonstige Unruhestifter werden zwar nicht der Heiligen Hallen verwiesen, müssen aber schnell feststellen, dass es für sie trotz der ungeahnten Größe der Küche einfach keinen sicheren Platz gibt, wenn ich mit Messer, Holzlöffel, Schneebesen, Schüssel, Schneidbrett und Pfanne nebst Kaserolle durch meinen Arbeitsbereich fege. Es sind die kleinen Rituale nebenbei, die mir das Kochen so wertvoll machen. Sicher, die üblichen Tätigkeiten wie Kartoffeln schälen, Zwiebeln häuten, Mehl ans

Realität und Halluzination

Der Nobelpreis für Literatur ist in diesem Jahr 2012 an den Chinesen Mo Yan gegangen, mit der Begründung, er verbinde "mit halluzinatorischem Realismus Märchen, Geschichte und Gegenwart" Da frage ich mich, was eigentlich "halluzinatorischer Realismus" ist. Zugegebenermaßen habe ich die Romane von Mo Yan nicht gelesen, kann also aus schriftstellerischer Sicht nicht beurteilen, ob er den Nobelpreis verdient hat. Andererseits weiß ich aber, dass Mo Yan Parteimitglied ist und sich mit dem Regime durchaus arrangiert hat. Seine Begründung dafür, die er einmal in einem Interview im Jahre 2009 gegeben hat, liest sich wie die Begründungen der ehemaligen Parteigänger von NSDAP oder SED: Wer nicht dabei war/ist, kommt zu nichts. Für Mo Yan mag das der richtige Weg gewesen sein. Immerhin setzt er sich trotzdem kritisch mit dem Regime, unter dem er lebt, innerhalb der engen Grenzen, die ihm dadurch gesetzt sind, auseinander. Aber mir stellt sich die Frage, ob das Komitee der

Denken Sie nicht an blaue Elefanten!

Ich hatte heute ein Erlebnis, dass ich nicht einmal meinen ärgsten Feinden wünschen würde. Obwohl, einem vielleicht... Ich hatte heute das Vergnügen, einen gar nicht mal so schlechten, sehr interessanten Vortrag zu hören, der leider ein bisschen länger wurde als geplant. Das ist an sich nicht so schlimm, zumal das Thema in der Tat sehr interessant war. Ärgerlich war nur, dass ich nach etwa 15 Minuten Vortrag das Gefühl hatte: "Solltest langsam mal auf die Toilette..." Rede, Vortrag, Bilder, Rede... Es wäre unhöflich gewesen, den Vortrag wegen einer solchen Lapalie zu verlassen, wenn auch nur kurz. Ich blieb also an meinem Platz und folgte dem Redner durch seine ganz persönliche Welt. Rede, Vortrag, Bilder, Rede... Meine Blase signalisierte: "So langsam wird es dringend!" Aber es war doch so interessant! Ich versuchte, die Nachrichten aus dem unteren Bereich meines ungeduldigen Körpers wenigstens temporär zu ignorieren, bis ich Zeit und Gelegenheit hätte,

Jedes Böhnchen...

... gibt ein Tönchen, jede Erbse einen Knall. Das sagten mir meine Oma und meine Mutter gerne. Dann gab es da noch die Frage: "Was hältst Du eigentlich eigentlich von einem Furz?" "Och, die eigenen sind in Ordnung!" ... Man kann heutzutage eigentlich nicht früh genug anfangen, seine Kinder an die Welt der Computer heranzuführen. So saß ich denn auch heute mit meinem Sohn vor der Klapperkiste und rannte mit ihm durch eine binäre Welt voller merkwürdiger Frösche, bunter Ballons und lustiger Geräusche. Es ist erstaunlich, was ein kleiner vierjähriger Junge schon am Computer zu tun vermag! Was hat das jetzt mit den ersten Zeilen zu tun? Eigentlich nichts. Mein Sohn saß auf meinem Schoß, klickte sich durch virtuelle Kinderwelten und hatte einen Riesenspaß. Ich auch, bis... Der Bildschirm wurde milchig, unzählige Fliegen umkreisten Sohnemann und mich, die Tapete begann, sich von der Wand zu lösen, meine Brille wurde blind und mein Ehering verwandelte sich von edle

Oh, die Liebe...

Zu meiner grenzenlosen Überraschung und Freude gibt es tatsächlich ein paar mutige Menschen, die meinem Blog ebenso hingebungsvoll wie aufmerksam folgen. Eine Freundin, die meinen Blog tatsächlich liest, bat mich nun, doch mal etwas über die Liebe zu schreiben, und sie lieferte auch gleich ein paar Fragen mit: Woran erkennt man, dass es Liebe ist? Woher weiß man, ob es der/die Richtige ist? Woher weiß man, ob es gut geht? Das sind Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt. Weit größere Geister als ich haben sich in den vergangenen Jahrhunderten der Literatur daran versucht, die Liebe zu erklären. Namen wie Ovid, Goethe, Thomas Mann, Puschkin und viele, viele weitere Meister des Wortes fallen mir ein. Weil ich aber diese Freundin mag, wage ich es, mich in die Riege derer einzureihen, die die Liebe zu beschreiben versuchen. Woran erkennt man denn nun, dass es Liebe ist? Vielleicht daran, dass man an gar nichts anderes mehr denken kann als den (Wunsch-) Partner. Uns

Männer in Frauenberufen?

In den letzten Jahren ist der Anteil der Frauen in traditionell von Männern dominierten Berufen kontinuierlich angestiegen, sagen die Statistiken. Und die müssen es ja wissen! Die Emanzipation der Frau schreitet also weiter voran, und dagegen ist zunächst einmal gar nichts zu sagen. Ich jedenfalls genieße es, eine Frau mit eigenem Kopf zu haben, und ich genieße die temporäre Anwesenheit einiger Kolleginnen an meinem Arbeitsplatz. Ein weibliches Wesen bringt doch immer ein wenig Farbe in den grauen Alltag. Außerdem ist das Betriebsklima besser, denn plötzlich achten wir Kerle auf unsere Ausdrucksweise. Kommt schon, Jungs! Ihr wisst, dass es so ist! Wenn nun aber immer mehr Frauen in Männerberufen einsteigen, wo bleiben da die Männer, die sonst diesen Platz eingenommen hätten? Ich habe noch keine Statistik gelesen, die eine Aussage über den Anstieg des maskulinen Anteils in traditionellen Frauenberufen trifft.  Statt dessen lese ich, dass nach einer Umfrage vom September 2012 neunzig P

Was'n heute für'n Tach?

Eigentlich gibt es den heutigen Tag gar nicht. Na ja, zumindest war das 1582 so. Da verging der Tag dermaßen schnell, dass man ihn letztlich gar nicht bemerkt hat. Muss ein fantastischer Tag gewesen sein, damals. Warum? Na, weil er so schnell verging! Ist Euch noch nie aufgefallen, dass die Zeit umso schneller vergeht, wenn man gut zu tun hat oder was herrlich interessantes erlebt oder einfach eine verdammt gute, aber viel zu kurze Zeit verbringt? Da hat man das Gefühl, man stünde erst 10 Minuten mitten im Leben, und dabei sind schon wieder zwei Stunden vergangen. Hat man aber mal nichts zu tun, muss man warten oder steckt man mal nicht gerade in dem größten Vergnügen seit Eröffnung des Moulin Rouge (das war übrigens am 06. Oktober 1889!), zieht sich die Zeit wie Gummi; dann hat die Zeit Überholverbot... Irgendwie ist das schlecht organisiert... Man sollt sich beschweren! Die Frage ist nur: Wo? Wer hat denn die Zeit in diese Welt gebracht? Wenn ich mich nicht ir

Jubel!

Da! Jetzt! Endlich läuft er wieder! Nach gefühlten hmpfnhpfmzig Wochen ohne großartige Computertechnik läuft mein Computer nach fünf Tagen wieder wie am Schnürchen. An dieser Stelle dem Team der Computerwerkstatt einen herzlichen Dank! Und was habe ich in diesen Tagen nicht alles verpasst! Den Tag der Deutschen Einheit! Das Laubhüttenfest! Chinas Nationalfeiertag! Den ersten Satelliten im Weltall! Zu jedem dieser Anlässe (und zu allen anderen, die mir jetzt gerade nicht einfallen wollen) hätte ich quasi tagesaktuell bloggen können, aber die Technik wollte ja nicht... Da bemerkt man erst, welchen Stellenwert der heimische PC in der Freizeitgestaltung einnimmt. Früher gingen wir an die frische Luft oder spielten Brett-/Karten- oder Gesellschaftsspiele. Wir hatten immer was zu tun. Heute sitzen wir vor dem Bildschirm des Computers und klicken uns durch ganze Welten voller mehr oder weniger sinnvoller Information. Als mein treuer binärer Freund nun jede Tätigkeit trotzig einstel