Mittagsschlaf ist doch was feines.
Insbesondere dann, wenn man mehr oder weniger unregelmäßige Arbeitszeiten hat. Dann nutzt man quasi jede Möglichkeit, sich ein bis mehrere Mützen Schlaf zusätzlich einzufangen. Und groß sollten die Mützen sein, die man sich da auf den Kopf rammt.
Es ist nämlich gar nicht so leicht, in Morpheus Arme zu fallen, obwohl die Voraussetzungen dafür eigentlich denkbar gut sind.
Die Kinder sind erfolgreich dem Kindergarten übereignet worden, das arbeitende Volk schweigt gerade angesichts voller Münder ebenfalls, und selbst der Nachbar mit dem kaputten Roller hat seine nervtötenden Versuche, die Mühle zu reparieren, zumindest vorläufig aufgegeben. Stille breitet sich aus...
Es ist nämlich gar nicht so leicht, in Morpheus Arme zu fallen, obwohl die Voraussetzungen dafür eigentlich denkbar gut sind.
Die Kinder sind erfolgreich dem Kindergarten übereignet worden, das arbeitende Volk schweigt gerade angesichts voller Münder ebenfalls, und selbst der Nachbar mit dem kaputten Roller hat seine nervtötenden Versuche, die Mühle zu reparieren, zumindest vorläufig aufgegeben. Stille breitet sich aus...
So wickeln wir uns gewissenhaft in die urgemütliche Wolldecke, geben uns auf dem Sofa liegend dem Mittagskoma hin und schließen mit einem letzten, wohligen Gähnen die Augen. Wir gleiten in die sanfte Bewusstlosigkeit des Schlafes...
Und dann juckt es! Eine kleine Stelle, gleich unter der Nase! Also gut, eine Hand unter der Decke hervor gezogen, kurz kratzen und schon gleiten wir wieder ins Traumland. Wohlige Wärme, Stille, und es juckt am Hals, gleich links unter dem Ohr! Wieder sucht sich die Hand ihren Weg aus der Wolldecke, wir kratzen uns hingebungsvoll am Hals und beeilen uns, damit man nicht allzu wach wird.
Jetzt aber! Schlaf, komm!
Tiefes Atmen und ein leichtes Schnarchen sollen den Rest des Körpers davon überzeugen, dass wir längst im Tiefschlaf angekommen sind. Folglich versuchen wir nachdrücklich, das Jucken unter der Gürtelschnalle zu ignorieren! Noch ein bisschen länger, dann geht es sicher gleich von selbst weg! ... Argh! Hand unter den Gürtel und hingebungsvoll und ausdauernd kratzen, kratzen, kratzen! Aaah, welch Wohltat!
Einschlafversuch, die x-te. Vergeblich...
Nachdem wir fünfzehn Minuten lang jedes Jucken und jedes Kitzeln am ganzen Körper mit langen Nägeln, unterdrücktem Fluchen und seltsamen Verrenkungen bekämpft haben, geben wir erschöpft auf und gestehen uns unsere Niederlage ein. Wann haben wir eigentlich zum letzten Mal geduscht, dass es uns nun dermaßen jucken muss?
Für den Rest des Tages erinnert uns ein ausgesprochen heftiges Gähnbedürfnis permanent an den verlorenen Mittagsschlaf. Wir verbiegen uns unsere komplette Gesichtsmuskulatur, damit der Rest der Welt uns unseren ständigen Drang zu gähnen nicht anmerkt. Wir reiben uns die Augen, strecken Muskelpartien, von denen wir bisher nicht mal wussten, dass wir sie haben, und tun alles, um uns vom Erschöpfungsschlaf nicht einfangen zu lassen.
Endlich ist der Abend da! Zeit und Gelegenheit, endlich den verlorenen Schlaf wiederzufinden. Nach einer gründlichen Tiefenreinigung unseres Leibes und frisch gesalbt entern wir glücklich und schlafestrunken das heimische Federbett, um uns nur zu gern und mit Schwung in Morpheus Arme zu werfen. Sanft schlummern wir Richtung Traumland, die Decke wird warm, der Körper schwer, die Augenlider noch viel schwerer...
AAAAAAAH! Es juckt! Am Rücken! Und ich komm nicht dran!
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