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Es werden Posts vom 2013 angezeigt.

Auf die Vorbereitung kommt es an!

Sämtlichen marktwirtschaftlichen Versuchen zum Trotz beginnen meine Familie und ich tatsächlich erst rund um den ersten Advent mit den feierlichen Vorbereitungen für das alljährliche Weihnachtsfest.  Wir halten einfach nichts davon, schon mitten im September Lebkuchen, Spekulatius und andere zutiefst weihnachtliche Süßwaren einzukaufen, wenn draußen die Herbststürme gerade erst angefangen haben, dem Land ein neues Styling zu verpassen. Auch Weihnachtskugeln, Kunstschnee und Deko-Schlitten nebst Plastik-Rentier sind meiner Ansicht nach wenig angebracht, wenn am Baum gerade mal die Äpfel reifen... Außerdem verliert diese ganz besondere Zeit vor Weihnachten irgendwie ihren Glanz, wenn man damit schon kurz nach der Bikinisaison anfängt. Das Argument, der Kunde wolle schon im September Weihnachtsartikel erwerben, ist meiner ganz persönlichen Ansicht nach eine schlichte Lüge umsatzgieriger Supermarktbetreiber. Aber trotz allen Traditionsbewusstseins und trotz des argwöhnischen B

Alte Zeiten...

Irgendein kluger Kopf hat mal gesagt, man könne nicht mehr zurück.  Ein bisschen stimmt das ja auch. Auf der anderen Seite kommen wir doch alle irgendwann in eine Situation, die uns zumindest das Gefühl gibt, wieder im „Früher“ zu sein. Vor einigen Tagen wurden unser Thronfolger und seine Erzeuger daran erinnert, dass mindestens einer von uns dreien sehr bald einen neuen Lebensabschnitt beginnen wird:  Die künftige Lehranstalt hatte Sohnemann nebst Eltern zu einem ersten Gespräch eingeladen. Für Prinz Tunichtgut war das Ereignis nicht halb so schrecklich wie für seinen Vater! Der nämlich (also ich!) fühlte sich mit Betreten eines dieser typischen Flure um einige Dutzend Jahre zurückversetzt.  Kaum erblickten meine alten Augen die offenbar gesetzlich vorgeschriebene Schulflurfarbe „Popelgelb“, die Haken voller kleiner, feuchter Anoraks und die unvermeidlichen verlorenen Handschuhe, kaum hörten meine grauen Ohren das konzentrierte Murmeln hinter verschlossenen Türen, den gele

Suchspiel

Sherlock Holmes hat einmal gesagt: „Wenn man alle Möglichkeiten ausgeschlossen hat, so muss das Unmögliche, so unwahrscheinlich es klingt, die Lösung sein.“  Der Mann weiß gar nicht, wie recht er hatte! Vor ein paar Tagen entdeckte meine heißgeliebte Ehefrau im Badezimmer Lücken in den Fugen, was angesichts des fortgeschrittenen Alters unseres Regenzimmers auch kein Wunder ist. Die Lösung unseres kleinen handwerklichen Problems hieß Silikon, weshalb wir kurzerhand den Baustoffhändler unseres Vertrauens aufsuchten und mit einer Tube Silikon ins Bad zurückkehrten. Meine Frau ist in handwerklichen Dingen um Längen geschickter als ich, und daher nahm sie das Heft in die Hand und beauftragte ihren Göttergatten, die zur Bewältigung der Aufgabe nötigen Utensilien bereitzustellen. Das merkwürdige Gerät, vermittels dessen der Tubeninhalt in die Fuge gepresst wird, war schnell gefunden und bereitgestellt. Auch einige Rollen Küchenpapier und eine klein Schale Spülwasser sowie Kreppband wa

Jäger? Sammler!

Mindestens einmal im Monat wird aus dem Jäger der Antike und Vorzeit der Sammler der Neuzeit. Dann versammelt das Familienoberhaupt seine Schar um sich und überfällt mit Frau und Kindern die Konsumtempel der Stadt. Und irgendwie ist das monatliche Einholen der Nahrungsvorräte mit der ganzen Familie eines der letzten Abenteuer, denen sich ein Mann im Großstadtdschungel noch stellen kann. Jedenfalls wenn er körperliche Risiken möglichst gering halten will. Obwohl…. Letzten Monat war es natürlich auch für mich und meine Familie wieder soweit, die Kornkammern der heimischen Scholle aufs Neue zu befüllen. Im Verlaufe der vergangenen Wochen hatte sich der Raum mit jedem neuen Tag ein bisschen mehr geleert, bis das Echo das einzige war, was man in dieser heiligen Halle noch finden konnte. In wochenlanger Kleinarbeit haben mein geliebtes Eheweib und ich eine Einkaufsliste von epischen Ausmaßen gedrechselt und die lukullischen Gaumenfreuden des nächsten Monats geplant, sodass uns nun, in d

Gesundheit! Danke!

Vor einiger Zeit stand ich mit einigen Freunden in illustrer Runde und diskutierte verschiedene Lösungsansätze zur Bewältigung einiger der dringenderen Probleme dieser Welt, als es plötzlich in meiner Nase leicht, aber unangenehm kribbelte. Meine erste Reaktion auf diesen Hinweis einer nasalen Schutzfunktion war ein Handrücken, der heftig die Nase bearbeitete, bis sie leise Knackgeräusche von sich gab. Das Gespräch nahm davon völlig unbeeindruckt seinen weiteren Lauf, bis es wieder in meiner Nase kribbelte, dieses Mal aber ein wenig nachdrücklicher. Meine bisherigen Erfahrungen mit kribbelten Nasen lehrte mich, dass es nun höchste Zeit war, auf die Suche nach einem Taschentuch zu gehen. Während ich diverse Hosentaschen abklopfte, holte ich tief und hörbar Luft. Das bis dahin munter vor sich hin plätschernde Gespräch erstarb, und die komplette Gesprächsrunde beobachtete mich mit einer Mischung aus Spannung und Sensationsgier. Während ich hektisch in meinen Hosentaschen kramte, schloss

Wie war das noch?

Jeden Monat ist es dasselbe Spiel: Kaum hat der Monatsanfang den monetären Lohn täglicher Mühe auf das strapazierte Konto gespült, rennt der verantwortungsbewusste Familienvater mit Mutti los und kauft für die Brut (und natürlich auch für das eigene leibliche Wohl) allerhand Nahrungsmittel, Getränke und Hygieneartikel ein. Am Ende einer solchen Bevorratungsoperation stehen ein hoffnungslos überfüllter Familienlaster, ein deutlich schlankeres Konto und eine EC-Karte mit deutlichen Schleifspuren.  Im Idealfall muss diese EC-Karte in der Folgezeit nur noch selten benutzt werden, bis kurz vor Ende des Monats (so runde zwei Wochen) der Tank meines Familienlasters so allmählich trocken fällt. Ich versuche dann immer, möglichst dann zu tanken, wenn der Benzinpreis mal nicht himmelhoch steht, sondern wenigstens annähernd in Erdnähe. Manchmal gelingt es mir, manchmal ärgere ich mich nur wenige Stunden später, dass ich nicht noch ein klein wenig gewartet habe, um zwei Cent pro Liter mehr spa

Die moderne Welt

Die moderne Welt, in der wir leben, ist ja zuweilen schon faszinierend. Früher, als nach Aussage sämtlicher älterer Menschen noch alles besser war, geriet die alltägliche Ernährung des Familienclans gerne mal zum „Alle-Mann-Manöver“, wie man unter Seefahrern so gerne sagt. Papa sorgte mit Keule, Pfeil und Bogen für das Fleisch, die Kinder sammelten genug Holz für den heimatlichen Feuerkreis, und Mama drechselte aus frisch geschossenem Wild, einigen Dutzend Beeren und Wurzeln und jeder Menge Kreativität eine ausgewogene Mahlzeit in drei Gängen für die ganze Höhle.  Seither hat die Küchen- und Mahlzeitenzubereitungstechnik erstaunliche Fortschritte gemacht, die unter anderem dazu geführt haben, dass meine Wenigkeit nicht verhungert. Denn bei meinen waidmännischen Fähigkeiten würde sich essbares Wild höchstens totlachen, statt durch eine gut geführte Keule oder einen Robin- Hood -mäßigen Schuss mit Pfeil und Bogen meinerseits den Löffel abzugeben.  Wie der regelmäßige Leser sc

Nachtflug

Das ausgesprochen warme Wetter der letzten Tage lässt uns nur allzu schnell vergessen, wie kalt, feucht und vor allen Dingen lang der letzte Winter war. Während wir zitternd und frierend unter Regenschirmen und mehreren Schichten dicker, warmer Kleidung das Wetter im Allgemeinen und den Winter im Besonderen hingebungsvoll monatelang verfluchten, fühlten sich die Insektenlarven ausgesprochen wohl. Wer damit gerechnet hatte, dass das ungemütliche Klima des letzten Winters einschließlich großer Teile des Frühlings den heranwachsenden Mücken, Schnaken und anderen lästigen Insekten den Garaus gemacht hätte, hatte sich kräftig verrechnet. Tatsächlich sagen Experten, dass es in diesem Jahr wesentlich mehr Insekten gibt als in den vorangegangen Jahren, weil die Larven eben das feuchte Klima für eine gesunde Entwicklung brauchen.  Daher ist eines der häufigsten Geräusche, was man in diesem Sommer hört, das Surren und Summen kleiner, blutgieriger Mistviecher, die uns Zweibeiner offenbar als

Strandlogistik

Ist das nicht ein herrlicher Sommer? Blauer, oft wolkenloser Himmel, warmer Wind, herrlicher Sonnenschein... Genau das richtige Wetter, um einen Tag am Strand zu verbringen! Raus aus dem Haus, rein in den Sand und in das kühle Nass der Flensburger Förde. Was für ein Glück , dass wir dort wohnen, wo andere Urlaub machen.  Nun ist das aber nicht ganz so einfach, mit zwei Kleinkindern und den Alttieren mal eben an den Strand zu gehen. Jedenfalls ist es in logistischer Hinsicht ein weit größerer Aufwand als damals zu jenen seligen Zeiten, als ich noch allein an den Strand ging. Da hatte ich nämlich nicht viel mehr als ein Badetuch zum Drauflegen und Abtrocknen, ein Buch zum Schmökern und etwas Trinkbares mit an den Strand genommen.  Prinzipiell ist das heute auch noch so, allerdings in etwas größeren Maßstäben und unter „ferner liefen“. Wenn man mit Kindern einen Tag am Strand verbringen will, braucht man eben ein paar Kleinigkeiten mehr, um den Tag zu überstehen.  Das fängt schon

Warum es so lange dauert...

Schreiben kann so richtig Spaß machen! Ich kann meiner Fantasie, meinen Emotionen und meiner Kreativität freien Lauf lassen. Und am Ende steht da etwas, das wiederum die Fantasie und die Emotionen meiner Leser stimuliert.  Ich erinnere mich noch an jene längst vergangenen Zeiten, als mir zum Schreiben nichts anderes als ein Blatt Papier und ein Stift zum Schreiben zur Verfügung stand. Da hat man sich seine Worte schon vorher gut überlegt, bevor man sie zu Papier brachte. Und trotzdem gab es ausgesprochen oft Streichungen über Streichungen, weil ich mich verschrieben hatte, weil ich neue Gedankengänge hatte oder weil ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden war. Sehr oft wurde das gerade so mühevoll beschriebene Papier aus dem Block gerissen, zerknüllt und in den Papierkorb geworfen. Oder wenigstens grob in diese Richtung. Vielen anderen und weitaus besseren Autoren als mir wird es nicht anders ergangen sein.  Das schöne am Papier war, dass man es aus dem Papierkorb wieder hervorholen

Held in strahlender Rüstung

Manchmal frage ich mich, was wohl mit dieser Welt passieren würde, gäbe es uns Männer nicht. Baumärkte gäbe es wohl nur wenige, dafür aber eine ganze Menge mehr Schuhläden und Boutiquen. Vermutlich wäre auch Unordnung ein zumindest nicht ganz so heftiges Thema, da Frauen ja im Allgemeinen einen etwas anderen Ordnungsbegriff haben, als wir Männer. Für uns zählt es ja schon als „aufgeräumt“, wenn wir die abgelegten Klamotten mit einem halbwegs gezielten Tritt grob Richtung Waschtrommel befördern. Dergleichen Beispiele gäbe es wohl noch reichlich, aber insgesamt könnte man wohl behaupten, ohne uns Männer wäre die Welt sauberer, ein bisschen blumiger und vielleicht auch ein bisschen ruhiger. Wenn es da nicht gewisse Situationen gäbe, die euch Frauen alltäglich beweisen, dass es ohne uns Männer einfach nicht geht. Wer, um nur mal ein Beispiel zu nennen, würde all die technischen Hürden meistern, um eine Glühlampe auszutauschen? Wie sollte frau einen Reifen wechseln, nachts, in völli

Spaß bis zum Umfallen!

Endlich, endlich, endlich! Nach ewig langer Wartezeit ist es nun endlich Sommer geworden.  Meine geliebte Ehefrau und ich haben auch gleich die Gelegenheit wahrgenommen, um die recht seltene Konjunktion von geschlossenem Kindergarten, elterlicher Urlaubszeit und vorzüglichem Wetter mit einer besonderen Freizeitaktivität zu feiern. Bepackt mit Fotoapparat, Trinkvorrat, ein paar kleinen Knabbereien und zwei ausgesprochen gespannten Kindern kreuzten wir durch Schleswig-Holsteins Weiten, um einen Vergnügungspark mit unserer Anwesenheit zu beehren. Bei Schleswig findet man den VergnügungsparkTolk-Schau , dessen Attraktionen und Sensationen gerade auf tob-süchtige Kleinkinder wie unsere zwei Wirbelwinde ausgerichtet sind. Offensichtlich hatte der halbe Norden dieselbe geniale Idee wie wir vier, sodass unser erstes Vergnügen aus dem immer wieder beliebten Schlangestehen bestand, und das, obwohl wir nur zehn Minuten nach offizieller Öffnung der Tore angekommen waren. Aber wie es in s

„Der Theodor, der Theodor, der steht bei uns im Fußballtor...“

Das ist so ziemlich alles, was ich über das Spiel mit der Lederkugel weiß. Abgesehen natürlich von einigen  Standardsätzen   die auch einem Komplett-Laien im Fachgebiet Fußball bekannt sind: Der Ball ist rund und ein Spiel dauert neunzig Minuten. Abseits ist, wenn der Schiri pfeift. Emotional habe ich ein gutes Gefühl. Daher war mein erster Besuch eines Endspiels ein geradezu wahnsinnig spannendes Abenteuer für mich. Nun gut, es war nun nicht gerade ein Fußballendspiel auf internationalem Niveau, bei dem zwei meisterhafte, berühmte und beliebte Mannschaften aufeinander trafen. Es gab auch keine 70000 Zuschauer, sondern eher so drei Nullen weniger. Es war vielmehr ein Spiel zwischen zwei Mannschaften, deren Mitglieder den Ball eigentlich nur zum Spaß, nebenbei und nicht hauptberuflich über das Grün treten. Trotzdem gab es einen Pokal zu gewinnen, und nebenbei natürlich auch ein wenig Ruhm und Gloria. Pokal der Begierde, leicht unscharf...  Einige der hoffnungsvollen Endsp