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Es werden Posts vom Januar, 2013 angezeigt.

Crashkurs

Die Entwicklung unserer Kinder zu beobachten, ist faszinierend und erschreckend zugleich. Gerade eben waren sie noch zu klein, um Sand vom Mittagessen zu unterscheiden, und jetzt plötzlich zwingen sie einen in philosophische Betrachtungen der Sprachlehre. Sohn und Tochter sind in die Phase der Fäkalsprache eingetreten und kommen nun Tag für Tag mit neuen "bösen Wörtern" aus dem Kindergarten zurück. Und was tun wir Eltern? Wir sind maßlos entsetzt und verbieten den Kindern mehr oder weniger lautstark den Gebrauch solcher Wörter. Dabei bedenken wir allerdings nicht, dass unsere beiden Augäpfelchen nun eine ausgesprochen wirkungsvolle Möglichkeit gefunden haben, sich unserer ungeteilten Aufmerksamkeit zu versichern. Mama und Papa unterhalten sich mit den Nachbarn, statt mit mir zu spielen? "A...loch!" Und schon sind die Nachbarn an den Rand der Aufmerksamkeit gedrängt, und Kind sitzt da, wo es seiner Meinung nach hingehört: Im Mittelpunkt. Nun gut, wir sind leidlich in

Brmmmm...!

Dass Haustiere dem Menschen gut tun, hat die Wissenschaft schon mehrfach herausgefunden und bestätigt. Depressionen können gebessert werden, Genesungsprozesse können beschleunigt werden und dergleichen mehr ist es, was Haustiere bewirken können. Letztlich sind unser Haustiere aber einfach nur da, damit wir uns wohlfühlen. Alles andere, wie Genesung, Glück, Lebensfreude, Zufriedenheit des Menschen folgt unmittelbar aus dem Wohlergehen unseres tierischen Familienmitgliedes und der Zuneigung, die uns entgegengebracht wird. So ist es eine meiner schönsten Momente, wenn der Abend gekommen ist und unsere Katze ihren angestammten Platz auf dem Sofa entert. Ab und an begehe ich den Fehler, drei der Sitzplätze auf dem Sofa einzunehmen, um in liegender Position häuslicher Entspannung zu fröhnen. Nur allzu gerne möchten mir dabei die Augen zufallen, begleitet vom mehr oder weniger monotonen Singsang aus der Flimmerkiste. Allein, vor die Erholung haben die Götter die Katze gesetzt, die tödlich

Rutschparty!

Seit gefühlten Äonen hat der Winter den Norden des Landes und somit auch mein heißgeliebtes Wohnörtchen fest in seinen eisigen Fingern. Eigentlich eine ganz nette Angelegenheit, wenn man den Schnee mit den Augen der Kinder sieht, oder sich auf dem Sofa im kuschelig köchelnden Wohnzimmer lümmelt. Aber ab und an muss man das Haus ja auch verlassen, um seine verdammte Pflicht zu tun und das Geld zu verdienen, das ich offensichtlich schon längst wieder ausgegeben habe. Anders kann ich mir die tägliche Ebbe in der Kasse nicht erklären... Aber ich gehe ja auch gerne arbeiten. Wenn da nicht immer der Weg zur Arbeit wäre... Gerade jetzt, wo mindestens kalendarisch, ab und an aber auch mitten auf der Straße Winter herrscht, ist die tägliche Autofahrt ein Quell ständiger Überraschungen. Ich persönlich halte mich eher für den gemütlichen Autofahrer. Meine Sturm- und Drangzeiten mit Bleifuß auf dem Gaspedal, Finger an der Lichthupe und der Frage "Wozu war noch mal das Pedal in der Mitte gu

Einstellungssache

Ich glaube, es war Thomas von Aquin, der einmal die Frage aufwarf, wie viele Engel auf einer Nadelspitze Platz haben. Engel habe ich noch nie auf einer Nadelspitze stehen sehen, aber mich. Jeden Tag. Nach einem harten Arbeitstag ist es mir eine Freude und Wonne, mir den Schweiß der Arbeit, den Staub der Straße und auch den Streß unter dem sanften Strahl des heimischen Regenzimmers abzuspülen. Allein, vor das Vergnügen haben die Götter den Schweiß gesetzt. Mit anderen Worten: Bevor ich mich dem Vergnügen persönlicher Hygiene hingeben darf, muss ich mit der dämlichen Dusche umgehen lernen. Die verfügt nämlich nicht über einen dieser hochmodernen Einhand-Mischhebeln mit eingebautem, gradgenauem Thermostat, sondern "nur" über eine olle Zweigriffarmatur. Obwohl ich beide Hähne unserer Mischbatterie in der Theorie drehen kann, bis der Arzt kommt, darf ich zur Einstellung einer angenehmen Duschatmosphäre sowohl den Heißwasser-, wie auch den Kaltwasserhahn nur mit äußerster Vorsich

"Bring den Müll raus!"

Dieser Tage war es mal wieder so weit. Während ich mich wichtiger Recherchen im Internet mit Inbrunst widmete, flötete meine geliebte Ehefrau aus der Küche: "Schatz! Bring doch mal den Müll raus!" Aber ich hatte doch wesentlich wichtigeres zu tun! Mein Facebook-Account wollte gelesen werden, ich suche noch Aktualisierungen für mein Betriebssystem, die EMails sind auch noch nicht gecheckt, und außerdem wollte ich doch noch kurz die Welt retten... "Bring den Müll raus!" Warum eigentlich immer wir Männer? Ich bin mir sicher, irgendwo auf der Welt bringen auch Frauen den Müll raus. Diese Frauen haben begriffen, wofür Alice Schwarzer in den Siebzigern, Olympe de Gouges während der französischen Revolution oder die Suffragette Christabel Pankhurst Ende des neunzehnten Jahrhunderts gekämpft haben. Emanzipation bedeutet nämlich nicht nur Bürgerrecht, Wahlrecht und Gleichstellung. Es bedeutet auch, sich bis dahin rein männlicher Pflichten anzunehmen! Mit anderen Worten: A

Wer war eigentlich...

... Hermann August Hagen? Er wäre in diesem Jahr sicher ein stolzer Mann gewesen. Herr Hagen ist ein Paradebeispiel, wie sich Interessen weitervererben. Im zarten Alter von zehn Jahren entdeckte nämlich Klein-Hermann die Insektensammlung seines Großvaters. Und statt den versammelten verblichenen Kerbtierchen diverse Körperteile zu entnehmen, wie es in diesem Alter mehr oder weniger "normal" wäre, stand Jung Hermann verzaubert vor der Sammlung und beschloß stande beene, in Opas Fußstapfen zu treten. Der war nämlich Universalgelehrter, und so wurde aus Hagen junior nach einem Umweg über ein Medizinstudium Zoologe und Insektenkundler. Als solcher nahm er sich (neben einigen anderen Tierchen) einer Fliege an und untersuchte sie so lange, bis er sie ordentlich klassifizieren konnte. Das nennt sich dann Taxonomie. Das Tierchen nennt sich lateinisch Rhyacophila fasciata und in Wald- und Wiesendeutsch (im Sinne des Wortes) Gebänderte Flussköcherfliege. Als Larve ist die gebänderte

Frühstück!

Eigentlich fing dieser Tag so normal an, wie jeder andere. Irgendwann am frühen Morgen stand ich auf, weckte den diensthabenden Gartenvogel und vertrieb mir die wenigen Stunden, bis meine Familie das Licht des neuen Tages erblicken würden, mit der Lektüre der neuesten Nachrichten. Ich pflückte unsere Kinder aus ihren Betten und hieß sie, den morgendlichen Reinigungsritualen besondere Sorgfalt zu widmen. Wie immer also... Sohnemann hatte mal wieder alle Zeit der Welt, um zwischen rechtem und linkem Strumpf ein wenig tagzuträumen, versonnen seinen Pullover zu betrachten und danach seine Hose auf die einzig unmögliche Art falschrum anzuziehen, während Töchterlein in gewohnt zielgerichteter Manier ihre Kleidung in einem Zuge und komplett über den Kopf zu ziehen versuchte. Fürsorglicher Vater, der ich bin, half ich natürlich an allen Ecken und Enden. Junior wurde in regelmäßigen, etwa dreißig-sekündigen Abständen von seinem fernen Planeten abgeholt, Juniorette fachgerecht in das Bekleidun