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Es werden Posts vom 2014 angezeigt.

Eine tierische Hilfe

Normalerweise gehe ich ja eher schöngeistigen Freizeitvergnügungen nach. Ich lese das eine oder andere Buch, höre gern und reichlich Musik oder beschäftige mich mit der Antwort auf die Frage nach dem Universum, dem Leben und dem ganzen Rest. Ab und an aber beschäftige ich mich auch rein körperlich, und dann findet mich der überraschte Beobachter durchaus auch mal im Garten, angekleidet in eher schnöder, funktionaler und hier und da mehr oder weniger heftig verunreinigter Garderobe, in den Händen Beispiele aus asiatischer Gartenwerkzeugproduktion. So auch an diesem denkwürdigen, spärlich sonnigen Tag, als der Herbst sich anschickte, langsam aber sicher das Land zu erobern. Das berufliche Tagwerk war getan, der Arbeitgeber lag vermutlich längst in der karibischen Sonne seines persönlichen Wochenendes, da kam meine liebe Ehefrau auf den Gedanken, noch vor den unvermeidlichen Herbststürmen jenen doch reichlich hoch gewachsenen Baum am Rande unseres Parks auf ein Maß zu kürzen, das es wie a

Erreicht den Hof mit Müh‘ und Not...

...die Tochter lacht, das Fahrrad tot! Die letzten Tage des Sommers sind ja doch gar nicht so schlecht, wie ich befürchtet hatte. Immerhin gab mir das Wetter der letzten Tage unter anderem Gelegenheit, mal mit meiner Tochter eine kleine Fahrradtour zu unternehmen. Sohnemann befand es, ganz Kavalier der alten Schule, für wichtiger, seine treusorgende Mutter in der Küche zu beaufsichtigen, statt sich solch sportlichem Quatsch wie Fahrradfahren hinzugeben. Papa-Zeit also für Töchterlein. Weil unsere kleine Prinzessin auf noch nicht gar so viel Erfahrung im hektischen Straßenverkehr unserer Zeit zurückgreifen kann, hielt ich es für wichtig, notwendig und an der Zeit, ihr quasi „on the road“ einige meiner teuren, nützlichen, hart erworbenen Erfahrungen mit auf den Weg zu geben. So nahmen denn Prinzessin „Ich kann das schon“ und ihr Erzeuger ihre Fahrradhelme, sattelten ihre Drahtesel und schon sollte es losgehen.  Ich hatte mir das ungefähr so gedacht: Nach Abfahrt am Grundstü

Bio-Krafttraining

Einer der Vorteile, die man hat, wenn man ein Haus käuflich erwirbt, ist der nette Garten, der hinter dem Haus zum Verweilen und Erholen einlädt. Einer der Nachteile, die man hat, wenn man ein Haus käuflich erwirbt, ist der große Garten, der hinter dem Haus wie Unkraut wuchert und einem nur Arbeit macht. Eine der wenigen immer wieder kehrenden Arbeiten, die mein lieb Frauchen und ich eigentlich ganz gerne machen, ist das mehr oder regelmäßige Rasenmähen. Bei einer Fläche von Bolzplatzgröße dauert so eine Rasenfrisur für gewöhnlich einen Vormittag, bis die Grünfläche wieder betretbar aussieht. Jedenfalls, solange der Rasen nicht allzu viel Zeit zum Wuchern hatte und der Boden einigermaßen trocken ist. Und gerade hier liegt der Hase im sprichwörtlichen Pfeffer. Denn unser Garten ist Sammelpunkt für allerlei Regenwasser, das aus den umliegenden Grundstücken zu uns herabfließt. Dummerweise kann es da kaum noch weg, denn kaum zwei Meter unter der Grasnarbe beginnt eine sechs Meter

Aufräumarbeiten

Ordnung ist das halbe Leben, sagt ein Sprichwort. Wenn es danach geht, genießt unsere Tochter ihr Leben zur Gänze! Sohnemann hat schon sehr früh damit angefangen, seinem Leben eine gewisse Ordnung zu geben. Sie unterscheidet sich zwar grundsätzlich vom elterlichen Ordnungsbegriff, aber immerhin steht seine gesamte Spielzeugautosammlung wohlgeordnet in Reih' und Glied im Weg. Heute nach Größe sortiert, morgen nach Farbe, übermorgen nach vermuteter Höchstgeschwindigkeit. Da kann dann ein toller knallroter Tieflader auch mal wesentlich schneller sein, als ein langweiliger grüner Lamborghini. Nun, die Buchstaben sind da, die Worte auch, aber um den Begriff zu verstehen, braucht es noch ein wenig Übung. Der Ordnungsbegriff unserer Tochter hingegen befindet sich in einem völlig anderen Wörterbuch, vermutlich ein Fremdwörterbuch. Das eigene Zimmer aufzuräumen ist wohl für jedes Kind eine mehr oder weniger große Herausforderung, denn irgendwie scheinen die Eltern immer eine and

Historisch

Gerade eben war er doch noch so klein. Den Satz kennen wohl alle Eltern… Gerade eben war unser Sohn noch so klein, dass ich selbst Angst hatte, ihn auf den Arm zu nehmen, weil ich befürchtete, ihn kaputt zu machen. Er war doch noch so klein, kaum eine Handvoll. Und dann? Dann rannte er plötzlich auf allen vieren durch das Haus, dann plötzlich war er groß genug für sein erstes Fahrrad, und jetzt – ist er ein Schuljunge. Dabei war er doch gestern noch so klein! Eigentlich hatten wir ja auch genug Zeit, um uns auf diesen denkwürdigen Tag vorzubereiten. Schon Monate vorher tauchte plötzlich ein amtlicher Schulranzen in unserem Haushalt auf, viele Wochen vorher bekamen wir eine Einladung der Schule zwecks Vorstellung unseres Sohnes. Dann gab es Informationsveranstaltungen, einen Elternabend „light“*, noch mehr Post von der Schule und natürlich eine ganze Reihe Gespräche mit anderen Eltern, die ihre Kinder zum gleichen Datum dem Lehrinstitut in den Rachen werfen sollten. Aber let

Rolle vorwärts!

Im goldenen Licht der Abenddämmerung saß ich dieser Tage mit meiner Frau beim schottischen Schlummertrunk. Während meine Herzallerliebste lieblich mit Stricknadel und Wollfaden klapperte, erinnerte ich mich an jene längst vergangenen Tage, als ein viel jüngerer Schreiberling auf den schmalen Rädern seiner Inlineskates die Straßen seines Heimatortes unsicher machte. Anlass dieses melancholischen Anfalls von Historie waren die beiden funkelnagelneuen Fahrräder unseres Nachwuchses. Da Prinz Vollgas und Lady WelcheBremse natürlich noch nicht allein auf sich gestellt am wilden, nordischen Straßenverkehr teilnehmen sollten, blieb ihrem Erzeuger nichts anderes übrig, als seinen eigenen, in Ehren verrosteten Drahtesel aus den Tiefen unserer Katakomben freizulegen, um die Kinder bei ihren Ausflügen zu begleiten. Nun ist mein Zweirad zwar nicht das modernste, aber ein gutes Stück, das nach einer Wäsche, ein wenig Luft und Öl und einigen Gebeten brav seinen Dienst verrichtete, und noch verrichte

Abenteuer Heim

Die Tage sind noch warm, die Sonne steht noch hell am Himmel. Aber eben nicht mehr so lange. So ganz langsam merkt man doch, dass die Tage wieder kürzer werden. Es ist noch gar nicht so lange her, da konnten wir hier oben im Norden noch kurz vor Mitternacht ohne Lampe im Garten die Zeitung lesen. Mittlerweile gelingt mir das nicht mehr so leicht. Was vermutlich aber auch damit zusammenhängt, dass ich um Mitternacht für gewöhnlich bereits tief in Morpheus Arme gefangen bin. Aber morgens früh um fünf, wenn mich der Radiowecker brutal aus erlesenen Träumen säuselt, merke ich eben doch, dass die Nächte länger werden. Irgendwie ist es noch dunkel. Was bei meinem morgendlichen Dämmerzustand nicht eben hilfreich ist. Im Schlafzimmer ist das ja noch das kleinere Problem; dort finde ich mich auch noch im Tiefschlaf mit verbundenen Augen zurecht. Aber sobald ich die Schlummerhöhle verlasse, beginnt das Abenteuer „Blindflug“. Denn nachdem der Sandmann offenbar die für meine gesamte Heimat

Meteorologie

Allein das Wort ist schon irgendwie faszinierend. Bis man es aussprechen kann, hat man sich die Zunge komplett verknotet, und um sie zu begreifen, muss man mindestens mal drei Jahre lang die Schulbank auf der Universität drücken und darf auch nicht ganz ahnungslos in zahllosen naturwissenschaftlichen Bereichen sein. Ein bisschen Erfahrung mit Wolken, Wind und Thermometer wäre auch ganz hilfreich. Trotzdem gehört zu einer ordentlichen Wettervorhersage nicht nur ein profundes naturwissenschaftliches und insbesondere meteorologisches Wissen, sondern auch ein Quäntchen Glück. Wie sonst ist es zu erklären, dass man häufig hektisch nach einem Dach über dem Kopf sucht, obwohl der Wetterkasper im Fernsehen doch gesagt hat, es würde heute nicht regnen? Mich selbst hat die Kunst der Wettervorhersage schon als kleines Kind fasziniert. In unserem Haus stehen und hängen allerlei Thermometer, Hygrometer, Barometer und noch ein gutes Dutzend anderer –meter, die ich neben den Blick in den Himm

Pläne...

Es gibt im Leben von Eltern Situationen, auf die man sich, trotz aller Liebe und Zuneigung, wie ein kleines Kind freut. Mein lieb Frauchen und ich hatten gerade eine solche. Volle sieben Tage waren wir kinderfrei! Den Großeltern sei an dieser Stelle noch einmal von Herzen Dank und Anerkennung vor die Füße gestreut! Die Kinderlandverschickung kam natürlich nicht ganz überraschend, immerhin sind Prinz Fürchtenicht und Lady SchnellerHöherWeiter noch in der Kleinkindphase. Da setzt man sich nicht mal so auf’s Geradewohl ins Familienvehikel und macht Urlaub. Wochen zuvor hatten wir bereits die generelle Bereitschaft zur Übernahme von Erziehungs-, Verpflegungs- und Ausbildungsaufgaben für den Zeitraum einer Woche mit den Großeltern besprochen und sowohl unseren Nachwuchs als auch uns selbst auf die kommende Herausforderung seelisch und moralisch eingestellt. Wenige Tage vor der geplanten Ausreise gab es dann auch Pläne zur Befüllung der Koffer, der Spielzeugschränke und Kuscheltierge

Frühe Angewohnheiten

Kennt ihr das? Man wacht morgens erstaunlich früh auf und muss erst mal überlegen, wer  man ist, wo man ist und ob noch alles da  ist. Jeder Mensch braucht einfach so seine Zeit, bis er sich nach einem langen, tiefen Schlaf einigermaßen gesammelt hat, um der Welt frisch und mit Elan entgegenzutreten. Bei mir geht das im Allgemeinen vergleichsweise schnell. Ich öffne die Augen, vertreibe ein vages, allgemeines Schuldgefühl, zähle kurz meine Extremitäten, und wenn alle noch da sind, stehe ich auf und beginne meinen Tag, meistens mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Aber ich kenne da auch andere...  Da ist zum Beispiel der Typ, dem ich morgens vor dem ersten Kaffee nicht mal ein stumpfes Plastikmesser in die Hand geben würde, weil er emotional irgendwo zwischen Motorsägenmassaker und spontaner Selbstentzündung steht. Bei ihm sollte der Kaffee (schwarz, stark und auf Trinktemperatur) schon bereitstehen, wenn er seine Schlafhöhle verlässt, um Kollateralschäden zu vermeiden. Komisch, wenn

Wir sind Zauberer!

Wir sind große, mächtige Zauberer! Doch, ehrlich!  Das gute Wetter der letzten Zeit hat an unseren Kindern deutliche Spuren hinterlassen. Jung Sonnenkönig hat sich seinen ersten, kleinen Sonnenbrand auf den Armen geholt, Prinzessin Wirbelwind hat je Bein rund ein Dutzend blaue Flecken. Dazu kommen noch bei beiden zahlreiche Hautabschürfungen , Kratzer und ähnliche Beschädigungen der Oberhaut.  Oh, ich höre schon den Aufschrei der ewigen Weltverbesserer : „Da muss man doch besser aufpassen! Das geht doch nicht! Die armen Kinder! Aufsichtspflicht! Aufsichtspflicht!“  Doch, geht. Stürze,  Salti   und Asphaltakne gehören schlicht dazu, wenn Kind seine eigenen Erfahrungen machen soll. Aber natürlich sind der Eltern stützende schnell da, wenn der Sturz zu tief zu werden droht. Aber in Watte werden wir unsere Zwerge sicher nicht packen. Das ist nämlich auch nicht gut für die Kinder. Dieses dazu.  Und mal abgesehen vom moralischen Standpunkt der Erziehung: Kratzer und Abschürfungen ma

Strandschätze!

Wisst ihr, was ich am Sommer so mag?  Den Strand! Es ist einfach herrlich, an einem warmen, sonnigen Tag am Meer entlang zu spazieren, sich herrliche Landschaften anzuschauen und einfach Wärme, Wetter und Aussicht zu genießen. Unsere Schatzkammer!  Tatsächlich gehöre ich eher nicht zur Fraktion der Strandlieger , sonder eigentlich zu den Strandläufern. Oder doch wenigstens zu den Strandspaziergängern . Das deckt sich sinnigerweise mit den Vorlieben meiner Frau, die den Strand nicht der Ausicht wegen besucht, sondern um ihm seine mannigfaltigen Schätze zu entreißen. Mit der Tüte in der Hand un dem Blick am Boden wandet mein Frauchen bei jedem Strandaufenthalt langsam aber stetig am Ufer entlang und entdeckt regelmäßig unzählige Granite, Pegmatite, Ukanit, Urkalk (gewöhnlich auch Marmor genannt), Quarze und Quarzite, und was es da sonst noch so alles gibt. Nebenbei finden aber auch seltene Fossilien oder hübsche Muscheln den Weg in ihre schier bodenlose Tüte. Jeder Fun