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KLANGSALAT - Klaus Lage


Heute: Klaus Lage – Mit meinen Augen

Gehen wir mal wieder ein paar Jahre zurück in der Zeit. Genauer gesagt ins Jahr 1983.

Damals war ich gerade so um die 14 Jahre alt und hatte von dem anderen Geschlecht zwar schon mal was gehört, aber noch nicht so wirklich viel zu tun. Aber die Musik war geil! Die Achtziger hielten damals schon einige fantastische Ohrenkracher bereit. Denken wir mal an Stars on 45, Frank Zappa, Spider Murphy Gang, Kim Wilde, Phil Collins… Die Liste ließe sich endlos fortführen.
Einer der deutschen Stars war eben auch Klaus Lage, der 1984 den Superhit raus gelassen hatte: „1000 und eine Nacht“! Die Scheibe wird heute noch auf jeder Party aufgelegt, und jeder singt mit! Ich möchte euch heute allerdings ein anderes Lied in die Ohren legen. 

Die Lieder von Klaus Lage haben eigentlich immer eine besondere Geschichte erzählt, seien es eben „1000 und eine Nacht“ oder „Monopoli“ oder „Faust auf Faust“… So erzählt auch „Mit meinen Augen“ eine Geschichte - über (natürlich) Liebe, Akzeptanz, Sichtweisen und Vorurteile.
Klaus Lage veröffentlichte das Stück 1983 auf seinem Album „Stadtstreicher“. Das Album war zwar nicht das schlechteste, aber der Durchbruch zum hallenfüllenden Sangeskünstler kam eben erst ein Jahr später mit dem Album „Schweißperlen“ und einigen Auskopplungen wie (ganz oben natürlich) „1000 und eine Nacht“, „Monopoli“ oder „Wieder zuhaus“.
Ich mag es einfach, wenn Musik eine Geschichte erzählt, und bei Klaus Lage kommen eben eine markante Stimme und ehrliche, handgemachte Melodien ohne Computer noch dazu.
Was macht Klaus Lage heute? Er hat Hörbücher gesprochen, er hat für die deutsche Version von „Toy Story“ ein Lied gemacht, und Ende 2015 war er noch einmal solo auf Tour.
Ich höre seine alten Stücke von damals immer noch gerne, und viele von ihnen sind auch noch mit schönen Erinnerungen verbunden, so eben auch „Mit meinen Augen“, das ich hörte, als ich durch die Irrungen und Wirrungen der Pubertät ging und erste, scheue Kontakte mit der Damenwelt knüpfte. Meine erste „Liebe“ war ein Mädchen, von dem alle anderen sagten: „Was willst du denn mit der?“ Nun gut, sie war auch nach damaligen Maßstäben keine Schönheit, aber sie hatte mich bemerkt. Und das ist, wenn man vor Hormonen beinahe überläuft, ein Argument, das sich nicht schlagen lässt, und eine Gelegenheit, die ich sofort ergriff. Die paar Wochen, die wir beide gemeinsam verbrachten, waren auf ihre Weise wunderschön, vollkommen verwirrend und letztlich doch nicht von der Sorte Erfolg gekrönt, die ich mir damals gewünscht hätte. Ihren Namen hab ich längst vergessen, das Lied aber nicht. 

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