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Es werden Posts vom Mai, 2016 angezeigt.

Kurz im Bild - Herz aus Gold

Random Flox, Leiterin der Entwicklungsabteilung im Konstruktionsbüro Wowbagger & Söhne, wusste nicht, ob sie enttäuscht oder einfach nur verärgert sein sollte. Der neue Entwurf der „Herz aus Gold“, den ihr heute Chefdesigner Ego‘Smer Galumbits vorstellte, entsprach ganz und gar nicht ihren Vorstellungen. Sie hatte sich ein zum Verrücktwerden schönes Raumschiff gewünscht; und aus irgendeinem Grunde schien man überzeugt zu sein, dass nur ein Bügeleisen diese Forderung erfüllen könnte. Außerdem ist die gesamte Designabteilung ganz offensichtlich davon ausgegangen, dass das Raumschiff ausschließlich von Besatzungsmitgliedern geflogen würde, die nicht über irgendeine Form von Wirbelsäule oder Rückgrat verfügten, denn viel mehr hätte in der engen Hauptluke des Schiffes keinen Platz. Random Flox fragte sich auch, wo in diesem Designerungetüm der wahnsinnig interessante und unwahrscheinlich teure Unwahrscheinlichkeitsdrive seinen Platz finden sollte. Sie beschloss, ihrem Ch

Abenteuer Staubsaugen!

Ach, wie freut man sich doch immer, wenn man nach eines langen Tages Mühen die heimatliche Scholle erreicht, wo einen die treu liebende Ehefrau in einem behaglichen, sauberen Haus mit Abendessen, dem einen oder anderen geistigen Getränk und viel Wärme empfängt. Aber schon viele Männer mussten die Erfahrung machen, dass sich so ein Haus nicht von alleine sauber macht. Man(n) muss da schon selbst Hand anlegen. Und natürlich bin ich hinsichtlich des Rollenmodells in der Hausarbeit eher von der modernen Sorte, was bedeutet, dass ich tatsächlich bei Gelegenheit den Müll rausbringe oder auch mal die Geschirrspülmaschine ausräume, wenn ich gerade zufällig mal Zeit habe. Warum meine Frau das dann jedes Mal mit Freudentänzen feiert, bleibt mir allerdings ein Rätsel…   Dieser Tage war es dann mal wieder so weit, dass ich mich an den täglichen Hausarbeiten willentlich, freiwillig und ohne Zwang beteiligte, bat mich doch mein liebstes Eheweib von allen eindringlich, einmal kräf

Kurz im Bild - Abenteuer Mars!

ESA-Astronaut Jürgen-Thorsten Pikkert hatte trotz jahrelanger, intensiver Ausbildung und Vorbereitung arge Zweifel, ob sein Auftrag auf dem Mars erfolgreich durchführbar wäre. Insbesondere dem aktuellen Mars-Rover „Head Slayer 3000“, einem Entwurf seines ansonsten geschätzten Kollegen Bent Bøllekamp, traute Captain Pikkert nur sehr wenig zu. Mochte der Designer und Chefentwickler des Mars-Rovers auch das besondere Vertrauen der Geschäftsführung genießen, der ambitionierte Marserkunder war nach wie vor davon überzeugt, dass man keinen ehemaligen Ausstatter für Actionfilme a la „Mad Max“ hätte einstellen dürfen. Captain Pikkert fluchte beinahe lautlos in seinen Helm hinein und versuchte nun schon zum zwölften Male, das Gefährt zum Laufen zu bringen. 

Kurz im Bild - Etiquette bei Hofe

Ritter Helmfried von Gnadenreich zu Gnöpfelburg wusste weder ein noch aus, während er vor Ihrer Majestät, der Königin, in höfisch vorgeschriebener Manier das noch immer schmerzende Knie beugte. Er kannte die Hofdame, der er diese öffentliche Gerichtsversammlung auf dem Marktplatz zu verdanken hatte, nur flüchtig. Und das Kind, welches sie ihm mit einer Mischung von Stolz und Ärger zeigte, hatte er noch nie zuvor gesehen. In dieser Hinsicht war er sich sicher. Aber Ihre Gnaden, die Königin, hatte ihm eine Frage gestellt, und sie erwartete, völlig zu Recht, eine wahrheitsgemäße Antwort. Die hätte er ihr auch gern gegeben, doch Ritter Helmfried hatte keine Ahnung, wie er Ihrer Majestät vor aller Augen und Ohren ebenso diskret wie manierlich die Tatsache erklären sollte, dass er seine edelsten Teile schon vor vielen Jahren auf dem Schlachtfeld der Ehre verloren hatte. Langsam richtete er sich auf und versuchte, seine Unsicherheit zu verbergen, als er seiner Königin i

Kurz im Bild - Die Wandlung

Mario Floßwinkel, Student der Friesischen Philologie im fünften Semester, dröhnte der Kopf. Die Party gestern war das heftigste, was er bisher an der Uni erlebt hatte. Er hatte keine Ahnung, wie er nach Hause gekommen war. Aber er konnte sich noch an den seltsamen Typen mit dem spitzen Hut erinnern, der das Mädchen anbaggerte, mit dem Floßwinkel die Party besucht hatte. Was danach kam, war im Alkoholnebel verschwunden. Alles, was Mario Floßwinkel beim Blick in den Spiegel noch wusste, war, dass er sich nicht mehr wie er selbst fühlte. Wie konnte man nur so grün im Gesicht sein? Das war doch sicher nicht gesund, oder?