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Es werden Posts vom Juli, 2015 angezeigt.

Donnerwetter

Einer der Nachteile des Schichtdienstes ist es ja, zu Zeiten arbeiten zu müssen, an denen der Rest der Bevölkerung sich eher der Erholung hingibt. Aber ab und zu ist es auch mir, trotz mehr oder weniger regelmäßig wechselnder Arbeitszeiten, gegönnt, an einigermaßen „normalen“ Zeiten zuhause zu weilen und so vollkommen normalen Tätigkeiten wie Sofaliegen, Fernsehen und Schlafen im eigenen Bett zu gesellschaftlich anerkannten Zeiten nachzugehen. Eigentlich verlief dieser Abend genau so, wie ich ihn mir schon lange mal wieder gewünscht hatte. Irgendwann am späteren Nachmittag entließ mich mein Arbeitgeber aus den Mühlen des Werktages, und nach kaum eine dreiviertel Stunde nervenzermürbender Autofahrt durch den Feierabendverkehr, vorbei an verwirrten Touristen, selbsternannten Verkehrserziehern und hektischen Paketfahrern, konnte mich meine Familie zuhause gebührend in Empfang nehmen. Natürlich verlangten die Kinder ihren durchaus berechtigten Teil meiner Aufmerksamkeit, und auch meine g

Die Wahrheit...

„Kindermund tut Wahrheit kund!“ sagt der Volksmund, und der muss es ja wissen. Ich allerdings inzwischen auch. Sich mit Kind und Kegel durch die Gesellschaft zu bewegen ist mal gar nicht so einfach, wie es aussieht. Natürlich sollen die Kinder äußerlich schon mal einen guten Eindruck machen, und so werden sie in saubere Klamotten gestopft, die Haare gebürstet und die Gesichter geschrubbt. Aber natürlich sollen die Kinder auch durch eine gute Erziehung glänzen, weshalb Vater und Mutter abwechselnd oder gemeinsam vor dem Nachwuchs stehen und von gutem Benehmen, der Wichtigkeit der Worte „Bitte“ und „Danke“ und über so komplizierte Dinge wie „Rücksichtnahme“ dozieren. Ein bisschen was bleibt über die Jahre ja auch hängen. Bis dahin müssen wir Eltern ab und an aber auch Blut und Wasser schwitzen.   Da stehe ich zum Beispiel unschuldig mit Sohnemann in der Schlange vor der Kasse und überschlage im Geiste schon mal die horrende Summe, die zu übereignen ich in wenigen Augenblicken gezwung

Ein echtes Mädchen, irgendwie...

Unsere Tochter ist schon ein Früchtchen. Eigentlich ist sie ja unsere Prinzessin, und alles an ihr schreit auch mehr oder weniger deutlich „Achtung, hier kommt ein Mädchen!“ Blonde, lange Haare, blaue Augen, ein niedliches Lächeln und ein hübsches Gesicht. Gut, die eigenen Kinder sind immer die schönsten, aber in diesem Falle bin ich durchaus überzeugt, dass auch unvoreingenommene, objektive Beobachter unsere Tochter als wohlgestalt bezeichnen würden. Allerdings hat unsere Prinzessin einige absolut ganz und gar nicht mädchenhafte Züge. Dazu zählen zum Beispiel unzählige blaue Flecken und ein undurchdringliches Muster an Kratzern und Macken an allen Extremitäten, die sie sich auf ihrem Weg durch sämtliche Hecken und auf alle Bäume dieser Stadt hart und ohne Murren erarbeitet hat. Zuweilen stammen diese Blessuren aber auch von den Lektionen, die sie jenen unwissenden Knaben erteilt, die bis dahin glaubten, ein schwaches Mädchen ärgern zu können. Die schnelle Rechte unserer Tochter is

Das Lied von Eis und Feuer

Eines meiner liebsten Hobbies ist ja das Lesen. Ich glaube, ich schrieb das schon mal irgendwo. Dabei fängt das Vergnügen ja schon an, wenn ich im Buchladen meines Vertrauens stehe und das nächste Werk, das zu lesen ich beabsichtige, sorgfältig auswähle. Es gibt ja Menschen, die sich dabei von irgendwelchen Bestseller-Listen oder Bewertungen leiten lassen. Das sind sicher nicht die schlechtesten Entscheidungshilfen, wenn man so gar nicht weiß, was man lesen soll, aber ich brauche so etwas nicht. Ich konsultiere das Titelbild und den Klappentext und ignoriere die auf der Rückseite gedruckten Lobeshymnen. Gefällt mir, was ich das lese und sehe, blättere ich bis zum Prolog oder dem ersten Kapitel. Ein Buch, das mich hinsichtlich Thematik und Klappentext interessiert, muss es nun schaffen, mich mit den ersten Sätzen zu überzeugen. Wenn mir der Schreibstil des Autors (oder des Übersetzers, auch das macht viel aus!) gefällt, ist das Buch so gut wie gekauft. Vor einigen Wochen musste ich doc