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Damals...

Könnt ihr euch noch an damals erinnern?

An eure Kindheit?
ich kann das gar nicht mehr so gut... Ich hatte aber auch nie das Talent dazu. Trotzdem gibt es natürlich ein paar Dinge, an die ich mich erinnere. Meistens so gar gerne... 

Gerade in diesen Tagen erinnere ich mich oft an mein Zuhause in dem Dorf, in dem ich seinerzeit gelebt habe. Das hat damit zu tun, dass ich nun schon seit langer Zeit in der Stadt lebe, aber zur Arbeit jeden Tag raus aus der Stadt, durch die Dörfer bis ganz nach hinten in eine Ecke fahre, wo sich Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen. Auf dem Weg dorthin fahre ich an den weiten Wiesen und Feldern vorbei, wie man sie hier oben im Norden so kennt. 

Ich habe den Bauern zugeschaut, als sie die Felder für die Saat vorbereitet haben, habe gesehen, wie die Saat ausgebracht wurde und habe das Getreide beim Wachsen beobachten können.
In diesen Tagen nun wird die Ernte eingebracht, und alles, was ich dabei zu sehen und zu hören bekomme, erinnert mich an eine der schönsten Zeiten im Dorf meiner Kindheit: an die Erntezeit! 

Ich erinnere mich daran, wie die Mähdrescher ins Dorf kamen, zwei an der Zahl, und dann erst mal ein paar Tage bei den Bauern auf dem Hof standen und eigentlich gar nichts getan haben.
Und dann plötzlich hörte ich morgens früh den unverkennbaren Klang des Mähdreschers, der sich zusammen mit Traktoren und Anhängern auf den Weg ins Feld machte. So oft ich konnte, war ich mittendrin! Ich saß auf dem Traktor, während der Fahrer darauf wartete, unter das große Rohr des Mähdreschers zu fahren. Ich kletterte auf dem Anhänger herum, um zusammen mit dem Bauern mit wichtiger Miene Qualität und Trocknungsgrad des Getreides zu bestimmen.
Und natürlich saß ich auch oft oben auf dem Mähdrescher und sah zu, wie sich das Mähwerk durch die Getreidereihen fraß. Damals hatte der Mähdrescher noch keine Kabine, und so saß ich mittendrin in Staub, Lärm und Hitze. Es war ein wunderbares Gefühl!

Wenn ich heute an den Feldern vorbeifahre und die modernen Maschinen sehe, faszinierend in ihrer schieren Größe, Kraft und Geschmeidigkeit, steigen mir die Gerüche von damals wieder in die Nase. Der Geruch des Strohs, des trockenen Getreides, das auf den Wagen fällt, der Hitze über dem Feld...
Ich möchte mein Auto anhalten, einfach aussteigen und mich zum Bauern auf den Mähdrescher setzen! Einmal noch Kind sein...

Aber die Pflicht ruft ja. 

 

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