Es soll Menschen geben, die besuchen einen Flughafen, um ein Flugzeug zu besteigen und auf Reisen zu gehen. Und während man selbst das Flugzeug in, sagen wir mal, Berlin, Deutschland, wieder verlässt, fragt sich ein unbedarfter Mensch in Nuevo Berlin, Uruguay, was er mit einem Koffer voller Klamotten anfangen soll, die ihm nicht mal passen.
Wir machen sowas natürlich nicht. Erstens, weil wir, wenigstens im Moment, nicht nach Berlin wollen, und zweitens, weil wir keinen Koffer haben, den wir nach Nuevo Berlin schicken könnten.
Wir besuchen den Flughafen, weil wir den Duft der großen, weiten Welt einatmen und wenigstens in Gedanken in fremde Länder aufbrechen wollen. Zu diesem Zweck gibt es auf dem Frankfurter Flughafen eine Besucherterasse, von der aus der geneigte Besucher Flugzeuge aus aller Herren Länder auf dem Flugfeld und auf den Start- und Landebahnen beobachten kann. Hier steht ein Jumbo aus Thailand, dort eine kleine Maschine aus Italien, da drüben ein Flugzeug aus Qatar.
Da kann man seine kleine Reiseseele schon mal fliegen lassen...
Stundenlang könnte ich auch beobachten, was sich zwischen all den Flugzeugen aus Kanada, Saudi Arabien, China oder Luxemburg alles bewegt: Hier ein Tankwagen auf der Suche nach einem durstigen Flugzeug, dort die Gepäckwagen mit dem Koffer nach Nuevo Berlin, Uruguay, da drüben der Catering Service, der mich daran erinnert, dass ich schon eine ganze Weile hier draußen stehe, während es ein paar Schritte weiter im Inneren des riesigen Flughafengebäudes reichlich Frissdichzutode-Stationen gibt, die auch auf meinen Besuch warten.
Einstweilen ist es aber interessanter, den Flugzeugen zuzusehen, wie sie sich wie Perlen an einer Schnur aufreihen, um eines nach dem anderen die Reise in die Ferne anzutreten. Dann hebt sich der Blick und man sieht, wie am Himmel ebenfalls die Flugzeuge in Reih und Glied kreisend warten, um endlich festen Boden unter den Füßen zu bekommen.Ein Ballett aus Flügeln, Düsen und nervösen Fluggästen...
Aber der Duft der Großen, Weiten Welt, wie riecht der eigentlich? Nun, nach dem Aufenthalt auf der Besucherterasse auf dem Frankfurter Flughafen würde ich sagen: Abgase und verbranntes Gummi...
Nicht sonderlich romantisch, aber wenigstens realistisch.
Ein Airbus A380-300 wird zum Start vorbereitet. |
Das Axiom des Tages: Im Flugzeug gibt es während starker Turbulenzen keine Atheisten! (Robert Lemke)
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